GRÜNER WIRD’S NICHT


HI, PHONE!

Sprechen: Der Schreiber dieser Zeilen hat neulich nachgezählt und zu Hause Ladekabel zu sieben Handys, drei ebenjener Geräte (defekt) und einiges an mittlerweile ebenso nutz- wie wertlosem Zubehör gefunden. Ein riesengroßer Haufen Müll, den irgendjemand einmal fertigte – unter Bedingungen, über die man lieber nicht zu lange nachdenkt. Hier kommt das Fairphone ins Spiel, das erste Smartphone, das a) unter sozial verträglichen Bedingungen und b) mit größtmöglicher Nachhaltigkeit hergestellt wird und c) mit seinem Android-Betriebssystem, der 8-Megapixel-Kamera und dem 4,3-Zoll-Touchscreen technisch auf dem neusten Stand ist. Die holländischen Macher mussten dafür eine Menge investieren, nicht nur Geld, sondern vor allem Zeit. Wo sitzen Zulieferer, die bereit sind, ihre Angestellten ordentlich zu entlohnen? Wie kann man an die nötigen Rohstoffe kommen, ohne diktatorische Regimes in Afrika zu unterstützen? Wie baut man ein Telefon, dessen Lebensdauer die branchenüblichen zwei Jahre übersteigt? Bei der Finanzierung half Crowdfunding, die 5000 nötigen Unterstützer waren schnell gefunden. Jetzt geht das Smartphone in die Produktion. In eine, die übrigens höchsttransparent ist: Im Internet listen die Macher auf acht Seiten auf, wie der Preis von 325 Euro entstand. 8,5 Prozent davon gehen beispielsweise an soziale Projekte. Die Fairphones sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.

– 325 Euro, www.fairphone.com

Hosen: Das Klischee lautet: Man erkennt Öko-Mode. Weil die so Jute-mäßig aussieht. Knowledge Cotton Apparel beweisen das Gegenteil: Seit 40 Jahren setzen die Dänen auf Nachhaltigkeit. Das bedeutet etwa, dass beim Anbau der Baumwolle auf Pestizide verzichtet wird. Das macht pro Kleidungsstück bis zu 165 Gramm weniger Gift. Wir mögen die Chinos der Marke am liebsten.

– ca. 100 Euro, www.knowledgecottonapparel.com

Laufen: Die Schuhe von Ethletic werden ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen wie organischer Baumwolle und natürlichem Kautschuk hergestellt und sind dementsprechend zu 100 Prozent vegan. Uns gefällt der „Fair Trainer Hi Cut“ mit seinem klassischen Look irgendwo zwischen Vintage Basketball und den Strokes am besten. Wer’s knalliger mag: Das gute Stück ist auch in Farben wie Pink oder Orange erhältlich.

– ca. 70 Euro, www.ethletic.de

Hören: Der lästige und wenig nachhaltige Kauf von Batterien gehört mit diesem Gerät der Vergangenheit an: Die Sache mit der Energiebeschaffung erledigt beim froschgrünen Kofferradio von Kikkerland die Sonne. Und wenn die mal nicht scheint, hilft die eigene Handarbeit: Eine Minute Kurbeln ergibt 20 Minuten Hörgenuss. Nicht so schlecht!

– ca. 40 Euro, www.fredflare.com

Tanzen: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt? Auch die hauseigene Modekollektion des Musikexpress folgt dem „Earth Positive“-Label. Bedeutet unter anderem: transparente Arbeitsbedingungen und ein um 90 Prozent reduzierter CO2-Fußabdruck.

– 19,99 Euro, www.musikexpress.de/shop