For members only. Der Gun Club hat geladen, und alles, was sich als Mitglied der Post-Punk-Ära fühlt, strömt in die Zeche. Jeder, der keine schwarzen Klamotten und grell gefärbten Haare trägt, wird schief angesehen. Es sind nur wenige, man ist unter sich. ; Dann, nach 40minütigem Warten . bei grauenhaftem Country & Western-Schmalz zur Einstimmung, besteigen die Mitglieder des Knarren-Klubs die Bühne. . Frenetischer Jubel im knackvollen Auditorium, gespannte Aufmerksamkeit auf der Bühne. Jeffrey Lee Pierce. mit dem obligatorischen roten Halstuch am rechten Cowboystiefel und dem Outfit eines texanischen Maisbauern, den man gerade vom Traktor gezerrt hat, trottet bedächtig zum Mikrofon. Ein kurzes Aufkreischen der Gitarre, ein schneller Blick in die Runde – und sie bricht los, die Sound-Lawine.
Schon nach den ersten Takten ,von „Eternally Is Here“ ist der Saal ;am Kochen. Unten tobt der Pogo-Mob, oben steht JLP mit versteinertem Gesicht, preßt die Sätze mit ,“-“ Drummer Terry Graham gibt den i nötigen Druck von hinten, während ihr Saitenbrett bearbeitet. Nur Kid Congo Powers an der zweiten Gitarre geht mal aus sich heraus, tänzelt auf der Bühne herum, beobachtet das Treiben im Parkett.
Da unten kehrt keine Ruhe ein. Der Club jagt einen Rock n‘ Roll-Hammer nach dem anderen aus t Boxen. Ob „Stranger In Our n“ oder „Moonlight Motel“ – der jfuß kommt nicht zum Still- ‚ d. Verschnaufpausen gibt’s nur ige, etwa bei einem Pierce-Gitarrensolo in“.Bad Amori^o“ ~j~dem exzellent herausgespielten Intro zu „Fire Of Love“, einem der älteren Stücke.
Der Schwerpunkt des Programms liegt bei der letzten LP LAS VEGAS STORY. Die Songs kommen durchweg knackiger und kraftvoller als auf Platte, die Frau/Mannen um JLP zeigen sich in Bestform. Nach einer Stunde ist der Zauber vorbei. Soll das schon alles gewesen sein? Das Volk verlangt nach mehr. In den zwei Zugaben lassen die Musiker dann nochmal die Sau raus.
Und Pierce, der alte Trunkenbold, hat anscheindend keinen Schluck auf der Bühne getrunken. Aber diese Angabe erfolgt ohne Gewähr.
