History


Nichts deutet daraufhin, dass der kleine Junge, der da am 13. Mai 1950 in Saginaw, Michigan, geboren wird, ein Weltstar werden könnte. Im Gegenteil. Das Baby ist von Geburt an blind. Bald schon zieht der kleine Steveland Morris, so sein bürgerlicher Name, mit der Familie nach Detroit. Und dort saugt er alle Musik in sich auf, die das Radio hergibt. Früh bringt sich der Junge Harp, Schlagzeug und Klavier selbst bei und singt im Whitestone Baptist Church Chor. Und mit zwölf Jahren geht’s richtig los: Ein Freundesfreund, Background-Sänger bei Smokey Robinson, schließt den Kontakt zu Motown Records. Dort ist man begeistert und gibt dem Teenager einen Plattenvertrag. Das Küken wird prompt zum Wunderkind der Branche und beschert Motown eine Serie ansteckend fröhlicher Sing-along-Hits. Aber das ist erst die Ouvertüre zur ganz großen Musikerkarriere. Anfang der 70er schwimmt sich Wonder frei, legt das „Little“ im Künstlernamen ab und macht sich daran, die schwarze Musik zu revolutionieren. Songs wie „Superstition“, „You Are The Sunshine Of My Life“ oder „Living For The City“ gelten bis heute als Klassiker. Spätestens sein Meisterwerk von 1976, „Songs In The Key Of Life“, etabliert ihn neben Curtis Mayfield und Marvin Gaye (der auf Stevies erster LP übrigens als Drummer und Pianist mitspielte) als einen der Großen der zeitgenössischen schwarzen Musik. Fortan gewinnt Wonder einen Grammy nach dem anderen, verkauft weltweit Millionen Alben und engagiert sich zunehmend für soziale Belange. Seine Musik wird respektiert, wenngleich ihm die Kritik zuweilen „Friede, Freude, Eierkuchen“-Entertainment vorhält. Ende der 80er Jahre wird es still um ihn, nur noch gelegentlich lässt er sich auf Galas sehen,geht allenfalls sporadisch ins Studio, und zwischen neuen Albumproduktionen lässt die lebende Legende bis zu acht (!) Jahre verstreichen.