Hyperhead: Wenn in der Nacht der Kopf brummt


Eigentlich gibt’s „Hyperhead“ überhaupt nicht. Zumindest nicht als Begriff in den gängigen Nachschlagewerken. „Kennst Du das Gefühl? Du bist kurz vorm Einschlafen, und auf einmal schießen Dir wie bei einem Trip hunderte Ideen und Gedanken durch den Kopf?“, fragt Mary Mary, Wortschöpfer und Band-Gründer — „dieses Gefühl hab ich Hyperhead genannt. Hyperhead wie Acidhead. “ In einer solchen Phase scheint der Ex-„Gay Bikers on Acid“-Sänger das „Hyperhead“-Debut „Metaphasia“ komponiert zu haben. Jedenfalls klingen die Songs so, als hätten sich die Jungs von King Crimson mit Howe Gelb von Giant Sand zusammengetan und Jagger, Elvis und Mozart zu einem experimentellen Computerspielabend in ein Cyberspace-Zentrum eingeladen — bei freien Designer-Drugs natürlich. „Wir haben versucht, alle Sounds mitzunehmen, die gerade aktuell sind. Und natürlich ein bißchen Sixties Feeling. “ Zusammen mit dem Sound-Tüftler Karl Leiker, Sample-Mastermind Keith Holden und den Experimentier-Gitarristen Oscar O’Laughlann und Paul Dalloway kreiert Mary Mary ein blubbernd-röhrendes Klanguniversum — aus reiner Sorge um die Kinder der Welt: „Ich singe nur über meine Besorgnis um die Nintendo-Jugend von heute und die Computer-Welt von morgen. „