Im Gedenken an Brian Jones


„Brian Jones, Ex-Gitarrist der Rolling Stones, wurde gestern tot in seinem Schwimmbad aufgefunden“ – So lautete der Bericht der Zeitungen und unzählige Stones-Fans trauerten um Brian Jones. Doch, wenn wir ein paar Jahre zurückschauen, dann müssen wir feststellen, dass Brian nie recht glücklich war und sein Tod eigentlich gar nicht so überraschend kam.

ASTHMA-ANFÄLLE

Schon in seiner frühsten Jugend hatte er immer wieder Streit und Auseinandersetzungen mit seiner Umwelt. Etwas älter geworden entdeckte er seine Liebe zur Negermusik, denn diese Musik erinnerte ihn an seine eigene enttäuschte Jugend. Sein Vater, ein angesehener Ingenieur hoffte, Brian würde sich einmal für seinen Beruf interessieren, doch Brians Interesse galt dem Rhythm And Blues. Mit fünfzehn verließ er die Schule. Schon damals spielte er ausgezeichnet Gitarre, Klavier und Saxophon. Doch es dauerte noch Jahre, bis er bekannt wurde. Zwischendurch nahm er bei einem Architekten einen Job als Lehrling an, kündigte aber schon sehr bald wieder. Gleichzeitig verließ er sein Elternhaus und zog zu seinem Freund Alexis Korner, einem Bluesgitarristen in London. Dieser half ihm seine musikalischen Ideen zu entwickeln, doch erst 1962, als Brian zusammen mit Mick Jagger eine Gruppe gründete, wurde er populär. 1963 vervollständigten Charlie- Watts und Bill Wyman das inzwischen recht erfolgreiche Trio. 1964 hatten die Stones endlich mit “Not Fade Away“ ihren ersten Hit. Doch je erfolgreicher die Gruppe auch wurde – für Brian hatte das Leben nichts Schönes mehr. Durch sein ständiges Asthma und seine irrsinnige Angst vor Anfällen, waren alle Live-Konzerte für ihn eine einzige Qual. Er lachte nie oder nur selten und wurde deshalb oft von der Presse stark kritisiert.

UNGLÜCKLICHES LIEBESLEBEN

Auch in der Liebe fand Brian nicht das ersehnte Glück. Kurz bevor die Stones populär wurden, behaupteten zwei Mädchen (beide hatten sie einen Jungen geboren und ihn auf den Namen Julian getauft) Brian wäre der Vater dieser Kinder. Seine 2jährige Romanze mit Anita Pallenberg ging 1967 in die Brüche, und das Verhältnis mit Fotomodell Suki Poitir dauerte auch nicht lange.

Für Brian gab es keinen Ausweg mehr. Er suchte im Rauschgift Trost und Verständnis und wurde 1967 – zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten verurteilt. Gegen eine Kaution von £ 10.000 wurde er wieder freigelassen. Die psychischen Behandlungen und sein stets schlimmer werdendes Asthma sowie seine persönlichen Probleme wuchsen ihm schließlich über den Kopf und er entschloss sich, die Stones zu verlassen. Er zog auf‘s Flachland und schmiedete dort in aller Ruhe neue Pläne.</p>

Er wollte eine Gruppe gründen, doch dieser Wunschtraum blieb ein Traum. Seine Psychiater und Freunde sagen: „Brian war in letzter Zeit so glücklich wie nie zuvor. Nachdem er die Stones verlassen hatte, lebte er richtig auf!“ Leider aber kam dieses Glück für Brian zu spät.