Interview mit Jerry Cantrell & Co.


Nach dem tragischen Tod von Sänger Layne Staley musste man befürchten, dass auch Alice In Chains gestorben seien. Doch ihr neues Album räumt diese Annahme eindrucksvoll aus dem Weg.

14 lange Jahre zogen ins Land bis es neue Studio-Songs von Alice In Chains zu hören gab – doch das Warten hat sich mehr als gelohnt: BLACK GIVES WAY TO BLUE, so der Name des aktuellen Albums, knüpft da an, wo die Band 1995 mit ALICE IN CHAINS aufhörte. Als 2002 Layne Staley starb, hat eine der einflussreichsten und erfolgreichsten Grunge-Bands ihre Stimme verloren. Eigentlich das Ende, wenn man bedenkt, wie sehr Staley den düsteren Sound von Alice In Chains geprägt hat. Doch Jerry Cantrell & Co. holten nach einer verdienten Auszeit Neuling William DuVall ans Mikro, der Alice In Chains auf BLACK GIVES WAY TO BLUE neues Leben einhaucht – die Band ist zurück und ihr neues Album ohne Zweifel eines der besten des Jahres 2009.Die Kollegen vom

METAL HAMMER

trafen Cantrell und DuVall in Hamburg, um mit ihnen über ihre Zukunft, aber auch über die Vergangenheit der Band zu sprechen. William DuVall stellt dabei klar, dass er erst gar nicht versuchen möchte, Layne Staley identisch zu ersetzen oder zu kopieren: „Layne war damals einfach nur er selbst, warum sollte ich also etwas anderes tun? Das wäre ein Vergehen an der Vergangenheit, eine Entehrung Laynes.“ Dies ist aber andererseits kein Grund für ihn, Selbstzweifel zu hegen – DuVall zeigt sich sehr zufrieden mit BLACK GIVES WAY TO BLUE. „Wir veröffentlichen nichts, das nicht unseren eigenen Ansprüchen genügt – wir selbst sind unsere härtesten Kritiker! Wenn das neue Album nicht gut wäre, würde es nicht erscheinen.“Auch Jerry Cantrell weiß, was ihm BLACK GIVES WAY TO BLUE bedeutet: „Mann, ich bin so verdammt stolz auf dieses scheiß Album.“, so der Gitarrist und Songwriter. Dass das Comeback derart geglückt ist, überrascht ihn keineswegs: „Wir sind keine beschissenen Zimmermänner! Wir sind keine beschissenen Wallstreet-Typen! Wir sind Musiker, und wir wissen, was wir hier tun. Viele Leute mögen es, herumzunörgeln und Dinge schlecht zu machen, die sie nicht mögen. Wenn du es nicht magst, hör es dir nicht an. Wenn du es nicht magst, wechsle den Sender. Wenn du es nicht magst, unterstütze es nicht, wähle es nicht mit deinem verdammten Geld. Es gibt jede Menge guten Kram da draußen, und du investierst in die Dinge, die dir etwas bedeuten. Wir haben immer in uns selbst investiert – und das hat sich auch stets ausgezahlt.“Auf die Frage, ob Cantrell und der Rest der Truppe nach dem Tod ihres damaligen Frontmanns überlegt hätten, den Namen der Band zu ändern, reagiert er bissig: „Ich bemühe mich gerade darum, dass mich diese Frage nicht ankotzt – es gelingt mir aber nicht. Das ist beleidigend für Sean, Mike und mich – wir waren also nicht 20 Jahre lang in dieser Band oder was? Ich glaube, wir waren es! Bei Alice In Chains ging es nie um eine Einzelperson, auch wenn wir einen sehr guten Freund und wichtigen Teil der Band verloren haben. Bands verändern sich, Familien verändern sich. Wir haben das verdammte Recht, uns so zu nennen, wie wir es für richtig halten. Wenn es sich nicht wie Alice In Chains anhören würde, dann hätten wir es auch nicht Alice In Chains genannt!“Das komplette Interview findet man online beim

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.Wer Alice in Chains live sehen möchte, hat hier bei diesen Terminen die Chance dazu:21.11. Wiesbaden, Schlachthof23.11. Dortmund, FZW30.11. München, Theaterfabrik Als kleine Hörprobe obendrauf Alice In Chains‘ aktuelle Single „A Looking In View“:

Und eine Live-Version des neuen „Your Decision“… mt – 08.10.2009