Kai Hansen: Daumen hoch


Hamburgs Heavy Metal-Heroen Halloween sitzen ohne ihren Kopf Kai Hansen Im Dunkeln. Der profilierte Gitarrist blickt dagegen mit seiner neuen Band Gamma Ray nach oben: In die deutschen LP-Charts.

Großes Entsetzen machte sich unter den deutschen Headbangern breit, als Helloween, die erfolgreichste Heavy-Kavallerie im Lande, letztes Jahr plötzlich ihr bestes Pferd im Stall vermißte. Band-Gründer, Gitarrist und musikalischer Chef Kai Hansen hatte keine Lust mehr, sich zum Knecht der Tour-Tristesse oder gar zum Büttel der Business-Haie (sprich: ständig wechselnder Manager) machen zu lassen: „Ich hatte die vielen Touren satt, wollte meine Kreativität nicht verheizen lassen.“ Sprach’s und sprang direkt nach Abschluß von Helloweens THE KEEPER OF THE SEVEN KEYS PART II-Album, an dem er fairerweise noch voll mitgearbeitet hatte, ins kalte Solo-Wasser. Eine warme Stube war die Band für ihn sowieso nie: „Trotz hoher Charts-Notierungen haben wir bei Helloween zuletzt immer noch weniger verdient als unsere Roadies. Ständig posaunte mir irgendein Manager ins Ohr Warte nur noch ein Weilchen, dann bist du Millionär. Für’n Arsch, ich verscherbele doch nicht mein Leben für irgendwelche leere Versprechungen. „

Raus aus der Tretmühle fauler Kompromisse also und rein ins Vergnügen, das er in seinem Solo-Projekt Gamma Ray und dessen Debüt HEADING FOR TOMORROW nun endlich gefunden zu haben glaubt. Gamma Ray strahlt mit packendem Hardrock und der kräftigen Röhre des Sängers Ralf Scheepers über die Schultern von Richard Wagner und Queen optimistisch in die Zukunft.