Kinks werfen die Flinte nicht ins Korn


Ray Davies ist ein Freund der Satire. Durch fast alle seine Songs läuft ein stachliger Faden. Bei den alten Nummern, zum Beispiel „All Day And All Of The Night“ und , „Really Got You“ kam das noch nicht so klar zum Ausdruck. Das heutige Repertoire der Kinks besteht jedoch hauptsächlich aus Nummern, die sehr gut im Ohr liegen und einen manchmal bitteren, aber meist numorvoiien Text haben.

Rays Texte beschäftigen sich meistens mit irgendwelchen Personen und ihren ganz alltäglichen Problemen. Probleme, wie sie jeder haben konnte oder sogar schon mal gehabt hat. Seiner Meinung nach ist ein guter Songwriter jemand, der seine Gefühle in Worten auszudrücken weiss und es ausserdem noch versteht, das Publikum damit anzusprechen.

Vor einiger Zeit noch sah es so aus, als würden die Kinks in der Popscene untergehen. Genau im rechten Augenblick jedoch änderten sie ihren Kurs und schwenkten in die bereits erwähnte satirische Richtung. Ihre Texte sind spielerisch. Sie sagen genug aus, gehen jedoch nie zu weit. Eine Davies-Nummer regt eigentlich immer ein wenig zum Lachen an. wenn schon mal nicht durch den Text, dann aber doch bestimmt durch die Interpretation. Kürzlich erschien auf dem Plattenmarkt die LP mit dem unmöglichen Titei „Part 1 I Lola Versus Powerman And The Moneyground“. Die Kinks haben wieder das nötige Material zusammengetragen, darunter befindet sich auch ihre Nummer „Apeman“. John Gosling spielt noch immer die Orgel. Die Gerüchte, die mal behaupteten, er wäre nur zeitweilig bei den Kinks, waren also, wie es scheint, aus der Luft gegriffen. Es sieht jetzt wieder so aus, als würden die Kinks eine äusserst erfolgreiche Periode erleben. Bis jetzt hat sich bewiesen, dass sich ihr eigener Geschmack nicht sonderlich verändert hat. Anno 1971 haben sie noch immer ein begeistertes Publikum. Und das ist ja schiiessiieh die Hauptsache!