Kommunikation mit Fairportconvention


Trotz unglaublicher Popularität in ihrer Heimat ist die englische Formation Fairport Convention noch immer vielen Leuten in Deutschland kein Begriff. Eigentlich unerklärlich, denn die Gruppe hat sogar in den Staaten wahre Siegeszüge gefeiert und ihre bisher erschienenen drei LP’s verkaufen sich noch immer wie warme Semmeln. „Liege & Lief“ und „Unhalfbricking“ sind zwei Alben, deren Produktion schon einige Zeit zurückliegt und die damals in der englischen Popwelt ziemliche Aufregung verursacht hatten. Der eigentliche Durchbruch gelang der Gruppe jedoch erst mit ihrer Single „Si Tu Dois Partir“, einer französischen Version der Dylan-Komposition „If You Gotta Go“. Diese Platte erreichte eine hervorragende Plazierung in den britischen Hitparaden und verschaffte damit den Fairports endlich die lang verdiente Anerkennung. Die Nachricht von der Trennung der Gruppe kam kurz darauf auch umso überraschender. Es schien absolut verrückt! So lange hatten sie dem Erfolg nachgejagt und nun, da sich die ersten Resultate jahrelanger Arbeit zeigten, hatten Sandie Danny (bis dahin Sängerin der Gruppe) und Tyger Hutchings (Bass) plötzlich keine Lust mehr. Resignierend fand man sich damit ab, von den Fairports wohl nie wieder etwas zu hören. Wie falsch diese Annahme war, zeigte sich jedoch schon bald. Dave Pegg stieg als neuer Bassmann ein und die Fairport Convention machten weiter… Das erste Album, das von der neuen Besetzung produziert wurde, heisst „Full House“. Worauf sich dieser Titel bezieht und wie treffend er ist wird einem erst klar, wenn man weiss, dass alle Mitglieder der Gruppe mit einer Armee von Hunden und Katzen zusammen in einem grossen Haus in Herfordshire wohnen. Das ist tatsächlich ein volles Haus! Nun könnte man sich vorstellen, dass bei einem so engen Zusammenleben naturgemäss Probleme und vielleicht sogar Streitereien auftreten.

Bei den Fairports ist sowas jedoch nicht drin! Richard Thompson äusserte sich dazu folgendermassen: „Wir bilden eine absolute Einheit, in der sich jeder auf jeden verlassen kann. Ich möchte beinahe behaupten, dass seit Danny und Tyger und verlassen haben, alles noch viel besser geht. Wir haben jetzt eine wunderbare Kommunikation erreicht, sowohl privat, als auch was unsere Musik betrifft. Ich bin davon überzeugt, dass das auch zum Ausdruck kommt wenn wir auf der Bühne stehen.“

Richard Thompson ist der Leadgitarrist und Sohn eines Nordlondoner Polizisten. Sein Stil ist von diversen Klassikern beeinflusst, was sich anregend auf die Musik der Gruppe auswirkt.

Simon Nlcol wurde in Muswell Hills, London geboren. Er gilt als hervorragender Aufnahmetechniker. Seine ganze Liebe gehört der Folkmusik und darauf ist es auch zu führen, dass die Musik der Fairports stark in Richtung Folk tendiert. Dave Swarbrick zählt zu den besten Violinisten Grossbritanniens (im Popularitäts-Poll des „Melody Maker“ wurde er in diesem Jahr sogar als zweitbester Violinist ausgezeichnet). Dave’s Spiel hat einen starken traditionellen Einfluss auf die Gruppe ausgeübt.

Dave Mattacks ist der Drummer und nebenbei ein sehr talentierter Fussballer. Dave stieg ’68 für den auf tragische Weise unm Leben gekommenen Martin Lamble ein. Inzwischen ist Dave mehr als nur ein Ersatz für die Gruppe, sein Drumspiel trug merklich dazu bei, den Sound zu vervollkommnen.

Dave Pegg ist seit beinahe einem Jahr Bassist bei den Fairport Convention. Vorher spielte er bei diversen anderen Formationen, unter anderem auch in der Gruppe lan Campbells. Er liebt eigentlich den akustischen Bass, was sich jedoch nicht auf seinen elektrischen Bass, den er bei den Fairports spielen muss, auswirkt. Jedes einzelne Mitglied der Fairport Convention ist ein Meister auf seinem Instrument. Die musikalischen Einflüsse eines jeden der fünf Leute ergeben summiert einen einmaligen Sound, den man als eine Mischung aus Folk, Country und Rock bezeichnen kann. Wer sich mal ihre neue LP „Full House“ anhört, wird sich von der Originalität dieses Sounds gern überzeugen lassen!