Michael Jackson


Thriller (1982)

Wie jedes Pop-Album, das für mehr als nur gute 1 Musik steht, war auch Michael Jacksons „Thriller“ ein Statement für die Zukunft: Das Ende der Black Music, jedenfalls soweit es Michael Jackson betraf. Der Startschuß zum totalen Crossover war noch in weiterer Hinsicht ein medialer Wendepunkt — erst durch „Thriller“ gewannen Videoclips endgültig die Bedeutung, die sie heute besitzen. „Did you see the latest Michael Jackson Song?“ fragten Kids in Amerika — und bald auch überall auf der Welt. Dabei hatte der schwarze Peter Pan auch neben technischer Akzentverschiebungen eine Menge zu sagen: „Beat It“, heute gehört, bleibt die perfekte Dance/Rock-Synthese, „Billy Jean“ büßte trotz ständiger Sample-Deja-vus nichts von seiner mitreißenden Präsenz ein, und der Titelsong ist gerade dank des suggestiven Video-Clip-Märchens zum Archetyp einer Gattung geworden. Immensen Anteil an diesem dauerhaften musikalischen Eindruck hat Quincy Jones, der ja bereits Michael Jacksons Mega-Erfolg „Off The Wall“ produziert hatte, für viele Jackson-Fans bis heute das vielleicht interessantere Album. Auch Quincy Jones, der federleicht und innovativ über seine sämtlichen Jazz-Schatten sprang, erspürte die gigantische Essenz nicht nur der „Thriller“-Songs (da waren sehr verschiedenen Autoren am Werk), sondern auch die am Horizont heraufdämmernde, überirdische Aura seines Klienten, der in den folgenden Jahren erst zum Traumwesen „Michael Jackson“ werden sollte. Grundstein dazu war „Thriller“, dessen Überwindung der Genre-Schranken weit mehr durch echte musikalische Verschmelzung des Soundkünstlers Jones geleistet wurde, als durch durch etwa das Gastspiel des Hardrockers Eddie Van Haien.