Moneybrother im Prime Club


musikexpress.de-User oasupp über ein Moneybrother-Konzert im Kölner Prime Club, das Album MOUNT PLEASURE und lautstarke Zuhörer.

Dann war es halt mal soweit, warum nicht mal in einem Klub, warum immer Open Air. Der Mädchenflüsterer aus Ludvika hat geladen, diesmal in den Prime Club zu Köln. Da ist man wenigstens unter sich und niemand trägt ein „Dredg“-Shirt, schön, wenn man weiß, wo man hingehört. Über den Stimmungsmusiker

Franz Kasper

im Vorfeld des Auftrittes viele Worte zu verlieren erscheint mir unnütz, live hat das nicht gebockt, auf Tonträgern traue ich dem gar nicht mal so unsympathischen Menschen allerdings schon das ein oder andere charmante Stück zu und wünsche ihm auf diesem Wege viel Erfolg. Rock on, Franz!Der unsäglichen Parkplatzsituation in Köln geschuldet, erlebten wir den Auftritt vom

Moneybrother

aus der letzten Reihe, prima ist das, wenn man was trinken will, dumm ist es, wenn man wegen der Musik da ist – der Prime Club ist ein architektonisches Kleinod, eine ware Oase für Menschen, die wahlweise eh blind sind oder sich ihre Eindrücke von der Musik nicht durch die visuelle Komponente zerstören lassen wollen. Unsere Stimmung jedenfalls war getrübt. Wohl auch, weil die Stücke des neuen Albums nicht nur auf dem Tonträger eher, nun, nicht ganz so prickelnd sind, sondern auch live kaum überzeugen. „Die alten Sachen find ich gut, die neuen nicht“, hier ist es keine Attitüde, hier ist es die unangenehme Wahrheit.Zum glück aber gibt es drei Alben Vorlauf, und zumindest aus zweien davon (das schwedische Interimsalbum wurde ausgespart) wurde sich reichlich bedient. Und da war sie, die Stimmung: euphorisch, wenn es druckvoll wurde, sentimental, wenn die ruhigeren Töne zum Zuge kamen. Anders Wendin und seine Panthers jedenfalls haben alles gegeben was in ihnen steckt, und das ist bekanntermaßen viel: jeder Song kam aus tiefstem Herzen, der Funke zwischen Band und Publikum sprang mehr als über und nun fühlte man sich wirklich intim, zusammengehörig, als Teil des wunderbaren Ganzen, nun wurde nur für einen selbst gespielt, nun kamen die Vorteile des Systems „Klub“ zum Zuge.Herrlich war das, die großartige Stimme von Anders Wendin, die herrlichen Backgrounds, das gar nicht mal so cheesy klingende Saxophon, all die Songs von Herz, Schmerz, Herzschmerz und Leid. Auch als Junge wollte man Joanna sein, hat die dumme Pute verflucht, sich selbst erneut verliebt in diesen wunderbaren Mann mit seiner Gitarre, in seine wunderbare Musik. Als Dank für das im Vorfeld ausverkaufte Konzert hat Anders Wendin eine tolle Show versprochen, und wer wäre er, sein Wort nicht zu halten.Nach nur einer Stunde war alles vorbei, mit Zugaben wurde allerdings nicht gegeizt, und so trennte man sich glücklich und mit einem Lächeln in der Gewissheit, die nächste Platte wieder gut zu finden. Komme da, was wolle – der

Moneybrother

hat es verdient.P.S.: Den Bauern, die sich am Rande des Publikums während

It´s Been Hurting All The Way With You Joanna

lautstark unterhalten haben, bitte den Schwedentrunk verabreichen.

oasupp – 09.10.2007

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