News


Auch wenn amerikanische Plattenfirmen bei Nicht-US-Künstlern Spezialmethoden zur drastischen Verringerung diverser Lizenz-Zahlungen anwenden, Katharina-Bianca von und zu Hölzel darf frohen Mutes in die Zukunft blicken. Der Papa Falco hat spätestens nach seinem Eintritt in die amerikanischen LP-Top Ten ausgesorgt. Es sei ihm gegönnt.

Offenbar euphorisiert, gestand der Wiener, daß er nunmehr beabsichtige, das neue Medium des Fortsetzungsromans auf Schallplatte zu kreieren. „Jeanny“ soll nicht mehr in drei, sondern in 15 Teile zerlegt werden! (Vinylmäßig natürlich.) Möge uns der große Medienmanipulator bitte davor bewahren …

Was dringet da an unser Ohr? Aber sapperlot! Hat sich doch tatsächlich Udo L. den sensiblen Klangzauberer Gareth Jones gegriffen, der dem Karriere-Tief des ersten deutschen Rock-Abgeordneten ein Ende bereiten soll. Da Mr. Jones als Sound-Genie beispielsweise für das neue Werk der Depeche Mode verantwortlich zeichnet, dürfen wir auf das Ergebnis gespannt sein. Auch deshalb, da man angeblich fern der Heimat in Rio de Janeiro (!) zur Sache gehen will.

Ein kleines Histörchen, das sich anläßlich der allerersten Yoko Ono-Tournee ereignete, möchten wir dem interessierten News-Leser nicht vorenthalten. Orderte doch die singende Witwe per Catering-Anweisung frische Himbeeren und ähnliches Obst, das ja vor allem im Winter an allen Straßenecken feilgeboten wird. Und so machten sich die Beauftragten fürs leibliche Wohl der Göttlichen auf den Weg und konnten mit Müh und Not frische Erdbeeren und sogar Aprikosen auftreiben. Stolz mochte man also das Büffet in der Künstlergarderobe zurecht, als der persönliche Kontakter der Himmlischen zur Außenwelt erschien und erklärte, Gnädige Frau wollen das ohnehin nicht essen, nur betrachten, denn was gab’s denn Schön’res auf der Welt als Früchte… Bei uns zu Hause sagt man dazu: Plem-Plem!

Und wenn wir schon von etwas seltsamen Vertretern dieser merkwürdigen Spezies Menschen sprechen, dann wäre hier noch Whitney Houston zu nennen. An sich ein flottes Mädel, mag man meinen, doch schon gehört, was dieser scheinheilige Engel mit eventuell zu erwartendem Nachwuchs anstellen würde?

„Ich würde meine Kinder umbringen“, entrüstete sich Whitney, „würden sie dieser Schlampe von Madonna nacheifern wollen. Die sagt doch tatsächlich so unglaubliche Dinge wie: ,Geh‘ als Mädchen mit jedem ins Bett, der dir zusagt.‘ Ist das nicht furchtbar?“ (Keineswegs, Mademoiselle, keineswegs) Es gibt Bestrebungen, das extrem windige Leben von Herrn Jerry Lee Lewis zu verfilmen. Mickey Rourke („9 1/2 Weeks“) soll die Titelrolle übernehmen, doch scheint’s mit der Finanzierung des Streifens nicht ganz zu klappen. Und das zweite, noch größere Problem ist unser Killer himself. Zur Frage, ob er denn überhaupt noch Kontrolle über sein filmisches Denkmal hat, antwortete Jerry unlängst: „Ja, die hab ich! In Form einer 45er Smith & Wesson!“

Soeben erreicht uns ein Anruf aus London, der bestätigt, daß Prima Nina 1. ’ne neue Plattenfirma hat (WEA) 2. schon mitten in den Aufnahmen für eine Mitte Oktober geplante LP steht (ein prominenter Produzent soll da mitmischen, der Name wird aber noch nicht verraten) und 3. im Herbst für den NDR eine TV-Personality-Show in Angriff nimmt. Sollte es denn wirklich möglich sein, gescheites Pop-Fernsehen in Deutschland zuzulassen?

Schneller-schneller-Kurznachrichten! Herr Holger Hiller arbeitet an einer Oper! Mitwirkende unter anderem:

Billy Mackenzie, Peter Wylie und die lustigen Propaganda-Mädels *** Paul McCartney arbeitet heimlich, still und leise an seinem Live-Comeback *** Es hilft kein Flennen und kein Meckern: Die Bay City Rollers haben sich endgültig aufgelöst *** Noch in der selben Woche, als der WhamS-Split offiziell wurde, kündigte Renault die Unterstützung für den Autonarren Andrew Ridgeley. Gründe wurden keine genannt, wahrscheinlich haben die Verantwortlichen die Reparaturrechnung bekommen *** Peter Tosh und Bunny Livingstone wollen die Wailers wiederauferstehen lassen – leider ohne Bob Marley! *“ Auch Sly Stone bereitet ein erneutes Comeback vor *“ Willy de Ville, seines Zeichens spindeldürrer Frontmann von Mink de Ville, leistete in seiner Heimat San Francisco den Offenbarungseid. Die Band wurde aufgelöst, der Manager Mike Barrnett gekündigt — und_ bald will Willy mit der Unterstützung seiner; liebenden Ehefrau Lisa wieder ganz von vorne anfangen. Viel Glück!

Ja, ja, so’ne Spritz-Tour is‘ was Nettes! Davon können auch die Herrschaften von Bronski Beat ein Liedlein singen. Als das Trio zum Zwecke der Herstellung einiger Tonaufnahmen in Berlin weilte, verewigte man auf mehreren Super 8-Filmen alle Aktivitäten, die bei einer Beat-Band so zu beobachten sind, wenn der Tag lang genug dauert. Und damit wir jetzt nicht weitererzählen, erwarten wir das übliche Sfillschweige-Honorar auf unser Münchner Konto, gell Herr Bronski?

FISH & CHIPS

ist bekanntlich Englands Nationalgericht Nr. 1; als Dessert hingegen würden 72 Prozent der Inselmänner Samantha Fox vernaschen -— so jedenfalls das Resultat einer sozio-sexuellen Untersuchung, die den geheimen Wünschen von Maggies Untertanen auf den Grund ging. Die voluminöse Blondine (20), schon seit Jahren gefragtes „Page 3-Girl“ der Tageszeitung »The Sun“, will nun ihre raumfüllenden Vorzüge in anderer Umgebung zur Geltung bringen. Mit ihrer ersten Single „Touch Me“ spricht sie nicht nur ihren Landsmännern, sondern auch der ME/Sounds-Redaktion voll und ganz aus dem Herzen. Gehört haben wir ihr Meisterwerk zwar noch nicht, warten aber schon ungeduldig auf das Video.

Herzlichen Glückwunsch an den Gottvater der Plateausohle, Mister Gary Glitter! Nur um Haaresbreite entging er dem staatlich geförderten Freiheitsentzug, nachdem er, nicht zum erstenmal, mit annähernd dreimal soviel Promille in der Umlaufbahn geschnappt wurde, als dies hinter dem Steuer eines Automobils erlaubt wäre. Ein Londoner Gericht verurteilte den 41jährigen zu 2000 Pfund Geldstrafe und 10 Jahre Führerschein-Abstinenz. Gut gelaunt verließ Gary den Gerichtssaal, um sich dem nächsten Comeback-Versuch zu widmen. Zusammen mit den drei Hardrock-Mädels von Girlschool bastelt er an einer Single. Kinder sind was Schönes! Man sieht so schön, wie älter man selber wird. Was muß sich also der langhaarige Revoluzzer von einst denken, wenn seine Tochter Judy Smith bereits stolze 21 Lenze zählt. Was bleibt einem da auch anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Und so lud Saiten-Furioso Jeff Beck eine illustre Runde zur Geburtstagsfete seiner Tochter (r.). Und alle kamen sie: Ronnie Wood, Ringo Starr mit Frau Barbara Bach, Eric Clapton und unser ganz spezieller Freund Keith ,Sir“ Richards. Der brachte seine Tochter Dandelion auch noch gleich mit. Der Sproß des Steins ist zwar erst 14, dafür sieht Keef allerdings jetzt schon um mindestens ein Jahrzehnt älter aus, als er tatsächlich ist. Beruhigender Vorsprung!

Ach wie schön, daß es die News gibt. Was wäre ein Leben ohne sie? Wo sonst könnte man sich so wundersam ergötzen am bunten Treiben, wo sonst bekommt man für so wenig Geld so viel schamlose Einblicke in schockierende Details aus der Intimsphäre unserer Lieblinge. Z.B.: George ,Boy‘ O’Dowd, der sich doch tatsächlich mit dem Gedanken trägt, vor den Traualtar zu treten. Die Auserwählte heißt Alice Temple, ist unschuldige 18 Lenze und BMX-Bike-Meisterin der britischen Insel. Und enorm tolerant ist sie auch. Erklärte sie doch geifernden Journalisten: „Es ist mir völlig wurst, wenn George mich mit anderen Männern betrügt!“

Martin Degville, Obertunte des Kasperle-Theaters Sick „Sigue“ Sprudelnik, gab an:

„Ich bin so schön! Schöner als die Mona Lisa!“

Kunststück — die is‘ eh häßlich …

Aus unserer Serie „Unerfüllte Wünsche : Nachdem mehrere Mitglieder der britischen Rüpel-Bande King Kurt schon während des Bangles-Konzerts im Londoner Town & Country-Club durch anzügliche Bemerkungen auffielen, kam es nach dem Konzert zum Eklat. Offenbar erotisiert von der Darbietung der kalifornischen Mädels, stapften die bereits schwer alkoholisierten Rohlinge in Richtung Bühneneingang, wo sie vollmundig ihr Begehr verkündeten: ,We are here to fuck the Bangles!“ Daraufhin sahen sich aber die Vertreter des Saaldienstes veranlaßt, die Herrschaften des Raumes zu verweisen.

Wie aus vertraulicher Quelle zu erfahren war, wird noch in diesem Jahr ein neues Police-Album aufgenommen.

Aber, Herr Pfarrer, wie sehen Sie denn aus? Völlig überraschend kam Ober-Talking Head David Byrne im ganz neuen, absolut angesagten Trend-Outfit in unsere New Yorker Redaktionshallen, um von seinen nächsten Projekten zu schwärmen: ,lm Herbst erscheint ein Buch, ein Film und eine Platte -— alles unter dem Titel ,True Stories‘. Und dann werden wir zur gleichen Zeit in Amerika auf Tour gehen … „Mann der Weisheit -— vergiß uns dabei nicht!

Im 25. Jahr des Bestehens von Amnesty International werden U2 und Sting im Juni einen Bernefiz-Gig in der riesigen Meadowlands-Arena in New Jersey spielen. Eine weltweite TV-Satellitenübertragung ist bereits mehr pls wahrscheinlich.

Longsam aber sicher beginnen US-Plattenfirmen über Promotion-Videos nachzudenken. Nachdem MTV in letzter Zeit Einbußen an Sehern von bis zu 25 % hinnehmen mußte, wollen A&M, MCA und Warner Brothers nicht mehr automatisch jede Veröffentlichung visualisieren lassen.

Dee Snider, spitzzahnige Pseudo-Tunte der amerikanischen HM-Bomber Twisted Sister, mußte wegen angeblicher Stimmbandprobleme fünf Gigs der US-Tournee absagen. Böse Zungen flüstern jedoch, die Probleme hätten eher am miserablen Vorverkauf gelegen.

An der trendigen Westküste soll übrigens zur Zeit die Polka extrem angesagt sein.

Michael Jackson hat für umgerechnet 28000 Mark drei Koala-Bären für seinen Privat-Zoo gekauft.

Weiterhin dürfen wir mitteilen, daß Herr Prince aller Voraussicht nach noch im Sommer germanisches Land konzertmäßig zu bereisen gedenkt! Auch wieder bald auf der Bühne zu sehen: Status Quo. Nachdem die Klage des Ex-Bassisten Alan Lancaster gegen die Herren Parfitt und Rossi über die Weiterverwendung des Bandnamens von einem Londoner Gericht abgelehnt wurde, steht der Wiederherstellung der/des Status Quo nichts mehr im Wege.

Neues vom großen Ingolf: Herr Lück spielt eine der Hauptrollen im nächsten Adolf Winkelmann-Film; laut Drehbuch eine Komödie über Menschen im Computer-Zeitalter.

Pete de Freitas, sechs Jahre lang Schlagzeuger der Echo A The Bunnymen, verließ die Band, um eine neue mit dem Namen Sex God zu gründen. Ersatz: Ex-Halrcut 100 Blair Cunningham.

Miss Grace Jones, die zur Zeit in Los Angeles als ägyptischer Vampir namens Katrina vor der Kamera steht, besuchte neulich das Spielcasino im italienischen San Remo. Völlig überrascht von gut 8000 Mark Roulette-Gewinn, schmiß Grace die Scheine einfach in die anwesende Gaffer-Menge.

Und wer sich von irgendwelchen Schmutz- und Schundblättern weismachen läßt, Bryan Adams hätte ein Verhältnis mit Tina Turner, da man die beiden händchenhaltend in Hawaii gesehen haben will, dem sei nur gesagt: Traue deiner ME/Sounds! Bryan ist immer noch mit der Tochter von Ken Russel, Victoria, liiert.

Das Wichtigste zum Schluß: Seine Hochwohlgeboren, Univ.-Doz. Prof. Dr. Brinkmann weilt in München, um dort eine Schallplatte mit Schangsons aufzunehmen. Original Schwarzwald-Pressung. Long Live Rock ’n‘ Roll!