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Drei Jahre lang war Bob Mould (Ex-Hüsker-Dü) „nicht in der Lage, Material für ein zusammenhängendes Album zu schreiben“. Nun hat er mit Fugazi-Drummer Brendan Canty zehn Songs eingespielt, die Ende Juli unter dem Titel BODY OF SONG erscheinen sollen.

Drei Jahre Zeit haben sich auch Pearl Jam gelassen. Nun soll der noch titellose RIOT-ACT-Nachfolger, an dem noch gesungen und gemixt wird, vielleicht schon im Mai erscheinen. Und laut Drummer Matt Cameron ganz anders klingen: „viel rockiger“ nämlich.

Einen neuen Job hat Shawn Crahan, bekannt als Percussionist und „Clown“ der Theatermetaller Slipknot: Als Gründer und Chef des Labels Big Orange Clown Records sucht er nach „Leuten, die in ihrer Seele graben, es ernst meinen. Und vielleicht den einen Song schreiben, der die Welt verändert, egal ob Klassik, Countru, Hip Hop, Hardcore oder was auch immer“. Sein erstes Signing Gizmachi indes klingt nicht soviel anders als seine eigene Band.

Arbeitslos ist hingegen Mark McClelland, bis vor kurzem Bassist bei Snow Patrol, die er 1994 mit Gary Lightbody gegründet hatte. Seinen überraschenden Rauswurf wegen persönlicher Differenzen kommentierte McClelland mit den Worten, die Band sei nun „ein Soloprojekt“ von Lightbody, der „mehr Kontrolle und weniger Einmischung“ gewollt habe.

Wenig zu tun für Justin Hawkins, während seine Darkness-Kollegen dabei sind, am zweiten Album zu arbeiten: „Zuerst nehmen wir das Schlagzeug auf, und ein paar Gitarren. Mein Part kommt zum Schluß. Für mich ist das jetzt noch wie Ferien, ich spiele bloß ein bißchen Piano.“ Derweil läßt er sich inspirieren: Im selben Studio (und auf demselben Klavier) entstand vor 30 Jahren Queens „Bohemian Rhapsody“.

Um Freddie Mercurys vakanten Platz bei den wiedervereinigten Queen (den nun Paul Rodgers einnimmt) hatte sich übrigens auch Robbie Williams beworben vergeblich. „Wir haben mit ihm gesprochen und meinten, es könnte lustig werden“, erzählt Brian May. „£5 schien eine gute Idee“, sagt Roger Taylor, „aber dann haben wir noch mal drüber nachgedacht und fanden die Idee doch nicht so gut.“

Von einem alten Kollegen im Geiste „inspirieren“ ließ sich vielleicht auch Pete Doherty, als er zur Feier des St. Patrick’s Day im „Boogaloo“, einer kleinen Beize im Londoner Norden, mit Ur-Pogue Shane MacGowan auf die Bühne stieg, um gemeinsam ein paar Libertines-, Pogues- und andere Songs zum besten zu geben. Nach einer frenetisch gefeierten Version von „Dirty Old Town“ entfloh Pete mit Kate Moss den Paparazzi durch den Hinterausgang.

Nachdem Ausstieg von Babyshambles-Drummerin Gemma Clarke hat Doherty Ende März dennoch mit der Produktion des Debütalbums begonnen – und außerdem ein neues Projekt im Auge: Im Herbst möchte er mit den Mod-Heroen Ocean Colour Scene zusammenarbeiten. „Pete ist nach wie vor einer der talentiertesten Künstler unserer Generation“, sagte deren Sänger Simon Fowler.

The Killers feierten während ihrer Japantournee im Park Hyatt Hotel in Tokyo derart ausgiebig, daß sie aus der Bar geworfen wurden. Gemeinsam mit der „japanischen Björk“ Sheena Ringo und der 15jährigen Tochter eines japanischen Ministers zog man sich in die Suite zurück, um dort weiterzufeiern, was nun allerdings dem Zimmernachbarn zu laut wurde. Der —- zufällig kein geringerer als Ex-US-Außenminister James Baker – schickte einen seiner bewaffneten Geheimdienst-Leibwächter rüber, um für Ruhe zu sorgen. Mit Erfolg.

Nach Feiern war auch Larry Müllen Jr. am Abend der Grammy-Verleihung zumute. Anstatt jedoch der züchtigen Promi-Party im Avalon in Los Angeles beizuwohnen, entschied sich der U2-Schlagzeuger für das Etablissement auf der anderen Straßenseite: die relativ einschlägige „Fetish Bar Hollywood“. Für die Rock’n’Roll Hall of Farne wiederum fühlt sich Müllen zu jung: „Ehrlich gesagt“, verkündete er nach der Zeremonie am 14. März, „wäre mir das in zehn Jahren lieber gewesen.“

Neben U2 wurden dieses Jahr u. a. auch die Philly-Soul-Pioniere The O’Jays in die Rock-Ruhmeshalle aufgenommen – und beschwerten sich hinterher bitterlich, daß ihre Würdigungsrede ausgerechnet Justin Timberlake halten durfte: „Wir haben protestiert und um uns getreten. Aber darauf haben wir halt keinen Einfluß“, sagte Eddie Levert, und Walter Williams fügte hinzu: „Nichts gegen Justin, aber ich wüßte ein paar Leute, die mehr über unsere Leiden und unsere Geschichte wissen.“

Vor der Schließung steht eine Institution und Legende nicht nur der New Yorker Szene: das CBGB, dessen Pachtvertrag im August ausläuft. Inhaber Hilly Kristal hat sechsstellige Mietschulden beim Hauseigentümer, einer Organisation für Obdachlose, deren Chef Muzzy Rosenblatt sagte: „Ich werde nicht auf Kosten von Obdachlosen das CBGB sponsern.“

Eine Legende der Zukunft möchte der Berliner Club „Goya“ werden, der im Oktober als „Tanzlokal für Erwachsene“ mit der „größten Cocktailbar der Welt“ eröffnet wird. Für die Beschallung werden vier DJs und zwei Assistenten gesucht, und zwar in zehn „DJ -Clashs“. Näheres unter www.goya-berlin.de/dj.

Ex-Stone-Roses-Sänger Ian Brown geriet während seiner aktuellen US-Tournee in handgreifliche Schwierigkeiten: Nachdem er wegen des schlechten Sounds in der Great American Music Hall in San Francisco einen Song mittendrin abgebrochen hatte, sprang ein Zuhörer auf die Bühne, stürzte sich auf lan und verwickelte ihn in eine wüste Prügelei, die seine Mitmusiker schließlich beendeten. Nach dem Gig wurde Brown wegen des Vorfalls in seinem Hotel von der Polizei festgenommen und verhört.

Browns früherer Kollege Mani, jetzt bei Primal Scream als Bassist tätig, sitzt derweil in der Jury eines Bandwettbewerbs, mit dem der Manchester-United-Verteidiger Rio Ferdinand Talente für sein frischgegründetes Label White Chalk Music sucht. „Die Stone Roses waren immer eine meiner liebsten Bands aus Manchester“, freute sich Ferdinand über die Zusage. Das Finale des Contests findet im Sommer statt.

Die wohl sensationellste Reunion-Meldung dieses Frühjahrs kommt aus Liverpool: Nachdem die Gründungsmitglieder Lee Mavers und John Power schon vor längerer Zeit immer mal wieder zusammen in Kneipen beobachtet wurden und eingeräumt hatten, sie seien dabei, gemeinsam neue Songs zu schreiben, soll die Britpop-Legende The Las beim „Summer Sonic“-Festival in Tokyo (13./14. August) erstmals seit fast 15 Jahren wieder gemeinsam auf der Bühne stehen. Ob es weitere Auftritte und ein neues Album geben wird, ist vorläufig noch nicht bekannt.

Nach sechs Jahren Pause brauchten Nine Inch Nails (deren neues Album WITH TEETH am 2. Mai erscheint) genau eine Viertelstunde, um sämtliche Tickets für ihre UK-Tournee zu verkaufen, die im Juli durch neun der größten Hallen der Insel fuhren wird.

Am Verhandeln bezüglich ihrer nächsten Tournee sind auch die Rotling Stones. Angeblich ist das Baseballstadion der Boston Red Sox für die Auftaktkonzerte am 21. und 23. August bereits gebucht.

Gestorben ist der ehemalige Gitarrist der Punk-Pop-Pioniere The Revillos, Kid Krupa, der ab 1983 als Sessionmusiker für Roger Daltrey, Shakin Stevens, Del Amitri, Bonnie Tyler, Tim Finn und viele andere und später als Produzent gearbeitet hatte. Krupa, der seit langem an Diabetes litt, wurde nur 43 Jahre alt.

Daß Musik Tote aufwecken könne, ist eine beliebte, jedoch noch nie verifizierte Reklamephrase. Green Day bzw. ihrem Album AMERICAN IDIOT gelang es immerhin, den neunjährigen Corey George aus dem Koma zu wecken, in dem er zwei Wochen lang gelegen hatte, nachdem er von einem Geländewagen angefahren worden war. „Es ist sein Lieblingsalbum“, sagte Coreys Vater. „Eine Stunde nachdem seine Mutter es aufgelegt hatte, war er wach.“

Ein Hoffnungszeichen oder der nächste Schritt zur völligen Gleichschaltung deutscher Radioprogramme? Bei einem geheimen Treffen im März haben Programmchefs und Geschäftsführer großer deutscher Privatsender beschlossen, künftig den Nachwuchs zu fördern – allerdings mittels einer PR-Firma, die bei Plattenfirmen einen „Pool“ junger Künstler sammeln soll, die dann, nach der Auswahl durch eine Jury, gleichzeitig auf allen Sendern laufen. Im Gegenzug erhofft man sich Werbegelder von den Labels.

Ob sich Madonna-Produzent Nellee Hooper mit seinem neuen Schützling Freunde macht? Die junge Sängerin, die er derzeit ausgerechnet in New York produziert, heißt Wafah Bin Ladin -ihr Vater ist Osamas älterer Bruder.

Beklagt hat sich 50 Cent – weil ihn niemand mehr ermorden will, seit er berühmt geworden ist. Seine beiden Autos (eines in New York, eines in LA) ließ er für 200.000 Dollar bombensicher panzern und ist nun „echt enttäuscht. Keiner schießt auf mich. Dabei habe ich einen Haufen Geld für die Scheiße ausgegeben!“

50 Cent gewidmet ist ein Song, den Ex-Korn-Gitarrist Brian Welch nach seiner kürzlichen Bekehrung zum Christentum im heiligen Land geschrieben hat: „Gott selbst hat durch mich gesprochen, das tut er oft. Es ist ein persönlicher Brief an 50. Ich werde ihn überbringen und sehen, wie er reagiert.“ Davon hängt auch ab, ob der Song auf Platte erscheint: „Wenn seine Reaktion positiv ist und er mit mir sprechen möchte, werde ich das Lied nicht veröffentlichen.“

Eine Belohnung versprechen The Thrills jedem, der zur Wiederbeschaffung des Laptops von Daniel Ryan beiträgt. Der Computer, der dem Gitarristen vor einem Auftritt in Dublin aus dem Auto eines Freundes gestohlen wurde, enthält neue Songs, an denen die Thrills derzeit arbeiten.

Ebenfalls auf einem Laptop gespeichert, aber schon so gut wie fertig war das Debütalbum der Glasgower Band The Subways – und auch dieses Gerät wurde gestohlen, nach einem gemeinsamen Auftritt mit Razorlight in der Heimatstadt der Subways.