No SleepTil Mozart


Timbal3nd: Der Mann schafft was weg. Dieser Tage erscheinen gleich drei neue Alben, bei denen er die Feder führt: Missy Elliotts neues Geschoss, der Zweitling seines Zöglings Bubba Sparxxx [„das erste Country-HipHop-Album der Geschichte“]. UndUNDEH construction part ii, sein vierter Solo-Erguss. Ein solcher Produktberg ist heavy Shit, selbst für einen wie ihn. „Ich schlafe im Moment kaum „, sagt er. „Keine Zeit. Zu viele Ideen, die fettesten Projekte, an denen ich je gearbeitet habe. Der nächste Level, you know.“ Um den selbstgestellten Anforderungen gerecht zu werden, kaufte er sich einen Luxusbus mit Studio am vier Quadratmeter großen Lümmelbett, der direkt neben seinem Studiokomplex in Miami parkt. Sein fesches Haus, nur 15 Minuten entfernt, hat er seit Wochen nicht gesehen. Seine Zielsetzung ist ehrgeizig: „Ich will der moderne Mozart werden. Ich mächte in musikalische Bereiche vorstoßen, die niemand zuvorentdeckt hat“, sagt der selbsterklärte Entrepreneur des HipHop. Weshalb er sich sogar Coldplay andient, ihr nächstes Album zu produzieren, „weil sie die derzeit besten Melodien der Welt schreiben.“ Die drei Alben, so unterschiedlich sie auch sein mögen, tragen unverkennbar seine Handschrift: visionärer Minimalismus. Es pumpt und drückt wie Scheiße, aber derart reduziert, dass ähnlich Konzipiertes bei anderen nach halbfertigen Trackskizzen klänge. Nicht so bei Timba: Der beherrscht die Kunst des Weglassens in minutiöser Präzision, das Ergebnis ist ein ultimatives Statement der synkopierten Knackbeats, ausstaffiert mit einigen der besten Mikro-Artisten, die sich aktuell finden lassen. „Ich schare nur die Besten um mich“, sagt er, und wer die rund zwei Dutzend prominenten Deejays, MCs und Tontechnik-Nerds sieht, die wie eine Familie um Bus, Studio und Mischpult lungern, muss ihm Recht geben. Höchste Zeit aber auch. Denn: „HipHop is dying“, glaubt er. „Es ist meine Aufgabe, das zu verhindern,