Auch für alle Academy-Mitglieder, die mal wieder abstimmen wollen, ohne den Film gesehen zu haben: Die Topfavoriten im (nicht immer ernst gemeinten) Schnellüberblick.
Bradley Cooper als FBI-Agent DiMaso zwischen Gerechtigkeits- und Größenwahn. Besonders bemerkenswert: die kecke Minipli-Frisur mit Rudi Völler-Anleihen.
Möchte man nicht glauben: Gerade noch mit Super-Sixpack als Batman auf Verbrecherjagd, jetzt ist Christian Bale mit Kuschel-Wampe und Halbglatze als Trickbetrüger im Auftrag des FBI tätig.
Die wilden Siebziger: Amy Adams und Jennifer Lawrence – beide brillant als Komplizinnen/Gespielinnen von Christian Bale – mit Seventies-Mode, die der Vorstellungskraft wenig Betätigung lässt.
Trügt das Gefühl? Benedict Cumberbatch spielt derzeit in jedem Film mit. Nach der Stimme Smaugs im zweiten Hobbit-Teil, als WikiLeaks-Gründer, als Meisterdetektiv und als Star-Trek-Bösewicht nun als Sklavenhalter. Aber einer von den netteren.
Bleibt einer der aufregendsten und vielseitigsten Darsteller seiner Generation: Michael Fassbender als sadistischer Plantagebesitzer, gegen den Leo DiCaprio in „Django Unchained“ wie der Albert Schweitzer der Sklaverei wirkt.
Auch Paul Dano darf wieder einmal schön widerlich sein, Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor lässt es mit wahrhaft oscarwürdiger Schauspielleistung über sich ergehen.
Tam Honks (danke dafür Tina Fey und Amy Poehler), im physischen und psychischen Duell mit den somalischen Piraten. Könnte mit einigen Schnitten auch als „Cast Away“-Prequel dienen…
Dürfen wir vorstellen: Die Piraten. Dem Drang, Johnny Depps Dreadlock-Captain Sparrow hineinzuretuschieren, haben wir widerstanden.
Die Männer hinter der Kamera: Links der echte Captain Phillips, rechts, der echte Paul Greengrass.
Matthew McConaughey erklärt Jennifer Garner seine Method-Acting-Diät. Im Dallas Buyers Club beweist der einstige RomCom-Beau, wieso er in den letzten zwei Jahren zu einem herausragenden Charakterdarsteller wurde.
Glänzt im neuen HBO-Krimidrama „True Detective“ mit genialer Darbietung, punktete zuletzt in „Mud“ und im Wall-Street-Wolfspelz.
Hat wahrscheinlich den Vorzug vor Daniel Brühls Niki Lauda erhalten: Jared Leto, der nach sechsjähriger Pause nach Hollywood zurückkehrt.
Schwerelos im Weltall und dank Alfonso Cuarons Genie ein absolutes Technik-Highlight: Sandra Bullock und George Clooney schrauben am Shuttle.
Der einzige Science Fiction-Film des Jahres, bei dem man auch etwas lernt: Weltraum-Physik 101 mit Augenzuckerqualität.
Fun Fact: Eigentlich sollte Robert Downey Jr. die Rolle Clooneys übernehmen. Wegen komplizierten Green Screen-Aufnahmen fiel er auf Grund seines Hangs zur Improvisation jedoch raus
Der perfekte Einstieg in Martin Scorseses Fabel über Gier und eine Vision des amerikanischen Traums auf zähneknirschendem Koks-Film: Matthew McConaughey als Börsenguru.
Hatte in „TWOWS“ sicher mehr Drogenszenen als Johnny Depp in „Fear And Loathing In Las Vegas“: Leonardo DiCaprio auf Entzug.
Nach „Money Ball“ der erneute Beweis, dass Jonah Hill vorerst der einzige Judd-Apatow-Zögling mit Oscar-Chancen bleibt: Hill als Wall-Street-Verbrecher mit schlechten Manieren.
Fragt sich, ob er in ein paar Jahrzehnten aussieht, wie sein Vater (Bruce Dern): Will Forte in „Nebraska“
Das Herz der amerikanischen Nation: Ein Diner und alte Menschen.
Für seine Rolle ist Dern bereits in Cannes mit dem Darstellerpreis geehrt worden…