Platten


Lag's vielleicht am Wetter, an einer Bierlaune der Kritiker - oder sollte etwa doch das Interesse an Ethno-Musik sprunghaft gestiegen sein? Auf jeden Fall sorgte die große Dame der afrikanischen-Musik, Miriam Makeba, für die faustdicke Überraschung des Monats. Die politische Emigrantin aus Südafrika und vehemente Kämpferin gegen die Apartheid, die zuletzt als Gast auf Paul Simons "Graceland"-Tour zu sehen war, ging - wenn auch nur hauchdünn - als erste durchs Ziel

GASTKRITKER

Wohl dem, der immer noch glaubt, das Leben sei wunderbar. Spätestens nach „Wonderful Life“, dem Hit von Black, der laut Paß eigentlich Colin Vearncombe heißt, sollten auch dem letzten die Augen aufgehen. Denn der Brite kratzt kräftig am Lack der Konkurrenten. Nur wenige Interpreten waren nach dem Geschmack unseres diesmaligen Gastkritikers.

DER BOHEMIEN

Zehn Alben in zwanzig Jahren – man könnte meinen, der 53jährige Songpoet Leonard Cohen sei immun gegen den nagenden Zahn der Zeit. Zumal seine Kreativität mit den Jahren noch zu reifen scheint.

DER STAR-SAXER

Klein, aber fein, so lautet wohl das Motto unter dem eine der herousragendsten Jazz-LPs steht. Gespickt mit klangvollen Namen wie Tony Williams, Kenny Krikland und Herbie Hancock ist das Ensemble, das der Star-Saxophonist Branford Marsalis um sich geschart hat. Dem ehemaligen Sting-Mitstreiter war das Beste grad gut genug, um seine Reminiszensen an die Größe des Jazz auch entsprechend in Szene set zen zu können. Die Kritik zur wichtigsten Jazz-Platte des Monats steht auf S. S. 81

DAS STILLE WASSER

Für die meisten ist David Byrne der musikalische Motor, der oft schon mit den Weihen des Genius bedachte Kopf der Talking Heads. Von Jerry Harrison, dem Keyboarder und Gitarristen