Adult Mom

Driver

Epitaph/Indigo (VÖ. 5.3.)

Selbstbefriedigung statt SMS: Songwriterinnen-Pop in der Tradition von Aimee und Alanis.

Und was hast du Schönes im letzten Monat gemacht? „Masturbiert und Bier getrunken“, singt Adult Mom auf ihrem dritten Album DRIVER in dem Track, der passenderweise „Sober“ (zu Deutsch: nüchtern) heißt. Da das lyrische Ich bei so viel Selbstbefriedigung ja nicht ganz frei von Highs gewesen sein wird, bezieht sich die Nüchternheit wohl eher auf die Abgeklärtheit, ohne rosarot getünchte Gläsertrübung auf die Ex-Beziehung zu blicken: Adult Mom aka Stephanie Knipe aka Stevie Knipe ignoriert tapfer die Anrufversuche des oder der Ex und ist beruhigt, dass keine SMS-Textos mehr eintrudeln.

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Laut Eigenaussage will Adult Mom mit ihrer Musik den Soundtrack schreiben zur (imaginären) queeren Rom-Com, also romantischen Komödie, von denen es bisher ja noch nicht allzu viele gab – da Queers narrativ oft eher ausgelacht oder als Opfer dargestellt werden. Aber auch da hat sich 2020 ja viel getan, zum Beispiel mit der ersten lesbischen Weihnachtskomödie „Happiest Season“ (samt Kristen Stewart aus „Twilight“) oder dem lesbischen SM-Romandebüt „Love Addict“ von Kate Davies.

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Zu deren groteskkomischer Stimmung passt auch das Songwriting auf DRIVER, das klanglich mit Twang und Pedal-Steel-Guitar-Einschlag und vortrefflichem, nämlich es-so-meinendem Gesang an ihre A.M.-Initialen-Schwestern Alanis Morissette und Aimee Mann anknüpft.

„DRIVER“ im Stream hören:

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