Anjali – The World Of Lady A

Sie war mal Anführerin der Voodoo Queens. Die machten schon Retro-Punk, als sich das nach dem Trendknigge noch nicht ziemte. Heute bevorzugt Anjali Bhatia die ruhige Art, orientiert sich aber weiterhin nicht an dem, was gerade angesagt ist. Ihr verführerisches Hauchen ist vom souligen Gurren einer Skye Edwards (Morcheeba) nicht weit entfernt. Das Drumherum geleitet in anderes Ambiente, besonders in das von Filmmusik aus den späten Sechzigern. Man vernimmt die Atmo aus dem „Star Trek“-Titelthema, die Rhythmen von Lalo Schifrin, raffinierten Spinettklang, Bossa-Nova-Einflüsse oder Twang-Gitarren. Angesichts der asiatischen Herkunft der Lady überrascht der zeitweise zu registrierende Sitar-Gebrauch nicht. Aber er findet nicht so inflationär statt, dass man im Ergebnis von Ethnosound oder Worldbeat sprechen müsste. Dieses Album passt schon besser zur Retro-Party, wo man von dezentem Nebel der Räucherstäbchen becirct in eine andere Dimension abhebt. Es gibt auch Momente, in denen man ganz erdverbunden tanzen kann, etwa zu „Hymn To The Sun“ mit einem HipHop-Beat der alten Schule.

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