Atlas Sound – Logos
Schwereloser Unterwasser-Indie-Avant-Pop von Deerhunter-Sänger Bradford Cox. Es ist etwas erschreckend, mit was für einer Perfektion und Regelmäßigkeit Deerhunter-Sänger Bradford Cox großartige Musik veröffentlicht – egal ob es der düstere Postpunk auf CRYPTOGRAMS oder Radiohead beschwörender Indiepop auf dem Doppelalbum MICRO-CASTLE war. Mit seinem zweiten Album ist Bradford Cox nun auch solo der ganz große Wurf gelungen. LOGOS klingt streckenweise wie ein verschollenes Soloalbum von John Lennon, circa 1966/67, und betört durch seine herrliche Unterwasseratmosphäre. Als im Herbst vergangenen Jahres eine Demoversion von einem voreiligen Fan von Cox‘ persönlicher Internetplattform gestohlen wurde, sollte das Konzept ursprünglich verworfen werden.
Im Gegensatz zum ambientlastigen Vorgänger hat sich der 27-Jährige aus Atlanta, Georgia, nun auf Popsongs konzentriert und so etwas Ähnliches wie das EITHER/OR der Post-9/ll-Generation, ein KID A fürs Schlafzimmer geschaffen. „Walkabout“, eine Zusammenarbeit mit Animal-Collective-Sänger Noah „Panda Bear“ Lennox, und „Sheila“, laut Cox der Versuch, ein „asexuelles Liebeslied“ zu schaffen, sind erstklassige, introvertierte Sommerhits. „Attic Lights“ lässt den Geist von Elliott Smith aufleben, und das von 25 auf neun Minuten reduzierte „Quick Canal“, auf dem Stereolabs Laetitia Sadier den Gesang übernimmt, könnte zum Discohit mutieren. Trotz verstörenden Covers – LOGOS ist ein Meisterwerk von purer Schönheit.
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