Blondie

Pollinator

BMG Rights Management/Warner (VÖ: 05.05.)

Man wird eben alt: Über dem New Wave der Legenden hat sich ein nicht wegwaschbarer Grauschleier gelegt.

Selbst Debbie Harry wird alt. Das mag, wenn man die ikonographischen Bilder der Vorsängerin von Blondie aus den 70er-Jahren so sieht, kaum zu glauben sein, ist aber halt traurige Wahrheit. Also singt die mittlerweile 71-Jährige auf dem neuen Blondie-Album POLLINATOR, dem elften der New Yorker Band: „Human beings are stupid things – when we are young.“ Mal abgesehen von der Schlichtheit dieser Erkenntnis, möchte man Harry vor allem eins entgegen halten: Junge Menschen mögen vielleicht dämlich sein, aber sie machen meist die bessere Musik.

Die Vorabsingle „Fun“, in der Harry aber auch schon davor warnt, dass zu viel Spaß unverträglich sein könnte, entwickelt zwar noch eine gewisse Ahnung davon, wie man den New-Wave-Ansatz in die Jetztzeit überführen könnte. Der Rest des Albums aber schleppt sich trotz aller Studio-Mätzchen, funky Beats oder schicker Bläser müde dahin. Dabei erinnern einzelne Songs durchaus an die großen alten Blondie-Hits, aber über allem scheint ein müder Grauschleier zu liegen, den wegzuwaschen Harry erst gar nicht versucht hat. Man wird eben alt.

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