Bruce Springsteen :: The Promise: The Darkness On The Edge Of Town Story

Selten klang amerikanische Rockmusik packender als auf Bruce Springsteens 1978er-Album, das jetzt in einer opulenten Box neu aufgelegt wird.

Born To Run? Liegt in jeder einschlägigen Liste mit den besten Rockalben aller Zeiten in den Top 10. Born In The U.S.A.? Einer der meistverkauften Longplayer überhaupt. The River? Betört mit schierer Opulenz. Nebraska? Ein lakonischer, wagemutiger, weil allen Marktstrategien spottender Geniestreich. Nicht wenigen indes gilt Darkness On The Edge Of Town, jener nach drei Jahren Zwangspause im Jahr 1978 erschienene Monolith von einem Album, als Bruce Springsteens Meisterwerk. Etwaige Zweifel vermag die stupende Neuauflage dieses epochalen Epos allemal zu zerstreuen. Mit The Promise: The Darkness On The Edge Of Town Story – bestehend aus drei CDs und drei DVDs – kann sich, wer will, für den Rest des Winters einschließen, kann hören, kann sehen – und glücklich sein. Da ist zunächst das soundtechnisch auf den neuesten Stand gebrachte Originalalbum, das einen mit seiner Unmittelbarkeit, seiner Wucht, seiner Wahrhaftigkeit, seiner Emphase und den grandiosen Songs von „Badlands“ bis „Streets Of Fire“, von „The Promised Land“ bis „Prove It All Night“ immer noch – Verzeihung! – umhaut. Selten klang amerikanische Rockmusik packender, kaum je hörte man eine besser eingespielte Rock-’n‘-Roll-Maschine als die E Street Band während dieser 43 Minuten und fünf Sekunden. Die Doppel-CD The Promise ergänzt das Hauptwerk um weitere 21 bei den gleichen Sessions entstandene Songs, darunter später anderweitig veröffentlichte Aufnahmen („Because The Night“, „Fire“, „Rendezvous“), Alternativ-Versionen von LP-Tracks sowie einige komplett unveröffentlichte Stücke, die fast durchweg das Zeug zu Springsteen-Klassikern haben, allen voran „One Way Street“, „Breakaway und „The Brokenhearted“. Dazu gibt es auf je einer DVD eine 90-minütige Dokumentation, gedreht von Grammy-Gewinner Thom Zimny, den Mitschnitt eines Konzertes aus dem Jahr 1978 in Houston, Texas, sowie eine Aufführung des Albums Darkness On The Edge Of Town vom vergangenen Jahr in Asbury Park. Verpackt ist all das in ein 80-seitiges Ringbuch mit Faksimiles von Springsteens Notizen, Fotos, Lyrics, Skizzen zu Songideen und vielem mehr. Auch ein Fest des Haptischen also – und ein würdiger Rahmen für einen Meilenstein der Pop-Geschichte.