Deastro – Moondagger
Dieses Wunderkind macht lieber zu turbulenten als zu ätherischen Prog- und Dreampop für Kind Gebliebene, die sich noch wundern können. Natürlich kann es keine Götter neben Lansing-Drciden geben, liebe örtliche Lansing-Dreiden-Jugend. Aber vielleicht könnte ja rechts neben ihnen ein Thron hingestellt werden tür Randolph Chabot. Den nennt der „Guardian“ nicht von ungefähr „synth pop Phil Spector“ (ja gut, er zitiert hierfür thetripwire. com), und der MrSlKEXPRESS traut sich hier gar – nach ca. 50 Jahren – das Wort „Wunderkind“ hin-, diesem 22-jährigen Budenzauberer aus Detroit zuzuschreiben. Denn wie Chabot und Band den hoffentlich schwärmerisch veranlagten Zuhörer auf ihrem zweiten Album überhäufen mit Fäden ziehenden Harmonien und verträumten, übermütigen Melodien – das ist wahre Wunderkindermusik. Und die immer etwas unwirkliche, dennoch tideleund stürmische Gestalt, die diese Musik annimmt, gehüllt in ihren eher cloud- als shoegazenden Wall of Sound, in dem es in den oberen Frequenzen eng und immer turbulenter wird, weil sich da die Synthesizerschwaden schichten, die Echos stapeln und die hell klingelnden Sequencer-Sechzehntel überschlagen, ist obendrein eine bestaunenswert wunderliche. Und wer Geschichten von „Monddolchen“ träumt, die er dann in seiner Fantasie immer weiter ausmalen und in Musik werfen muss, aus der der Pop nur so sprudelt – der ist einfach nur wunderbar.
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