Duncan Lloyd – Seeing Double
Es gibt mindestens drei gute Gründe für Musiker bekannter Bands, ein Soloalbum zu veröffentlichen. 1. Selbstbestätigung eines unterschätzten Gitarristen, Drummers, Keyboarders etc., der unabänderbar im Schatten des Sängers/Bandleaders steht. 2. Aufbau einer Solokarriere eines bereits ausstiegswilligen Gitarristen, Drummers, Keyboarders etc. 3. Weil alle das jetzt machen (oder: weil der Gitarrist, Keyboarder, Drummer schon ausgestiegen ist, aber noch keiner es weiß).Gilt aber alles nicht für den Maximo-Park-Gitarristen Duncan Lloyd, der hiermit seine ersten zehn Soloaufnahmen der Öffentlichkeit vorlegt. Er hat so für sich und über die Monate aufgenommen und irgendwann festgestellt: Huch, da habe ich ja ein Soloalbum zusammengekriegt. Seeing double ist ein Soloalbum der Art Ausprobieren – rumjammen-auf-Band-bringen-und-fertig. Alle zehn Songs, von der Pavement-Gedächtnis-Nummer „Seven Letters“ bis zum finalen Trödelrocktrack „Another Chance“ versprühen den rauen Charme des ersten Versuchs. Lloyd hat zwischen den sechs Saiten seiner Gitarre die Melodien gefunden, die im etwas strengeren Band-Kontext von Maximo Park durch den Rost fallen, entstanden ist dabei ein grob gebürstetes, durchaus melodieseliges Alt-Rock-Album, auf dem der Songwriter seine Stimme entdecken lernt. Perfekt unperfekt und mehr Band-Album, als man erwarten konnte; Maximo-Park-Kollege Tom English spielt Drums auf fast allen Tracks. Das mag kein ernsthaftes Alternativprogramm zu Maximo Park sein, aber es hört sich auch gut an. VÖ: 10.10.
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