Fat Freddys Drop – Dr. Boondigga And The Big BW
Die neuseeländischen Massive Attack der Morgenröte und Pink Floyd des Dllb feiern ein Fest für den Soul, den Blues, das Leben. Dass eine Band vor allem durch ihre Sanftmut beeindruckt, passiert im Pop, dem Aufmarschplatz der Springhanserln und Krachtüten, ja eher selten. Auf BASED ON A TRUE STORY, dem Debüt des Musikkollektivs Fat Freddys Drop aus Wellington, war diese Sanftmut jedoch fast schon Respekt einflößend. Aber ist Sanftmut überhaupt dazu angetan, Respekt einzuflößen? Aber ja, denkt nur an die Wale! Die sanftmütigen Riesen. Und denken wir an Wale, denkt es sich wiederum prima zurück zu Fat Freddys Drop, deren größter Ein- bzw. Zuf luss der Dub ist – das erklärte Unterwasser-Genre des Pop. Der Kreis: geschlossen. Fein. Ist aber nun DR. BOONDIGGA AND THE BIG BW ebenso rund und komplett, wie es sein vier Jahre alter Vorgänger war? Leider nicht ganz. Weil sich das zwar immer noch beseelt und geschmiert wie eine Bergklostergemeinschaft musizierende Septett ein wenig verhebt bei dem Versuch, neue und vor allem noch mehr Stile einzubinden, ihr System vor allem auch den livemusikalischen Möglichkeiten von Fat Freddys Drop zu öffnen. So verbluesgniedeln sie mal einen, gleitet der zarte Soul und Jazz in etwas flacheres Gewässer hinüber, drohen am Horizont Ben Harper mit der Harpune und Jack Johnson mit dem Kescher (es wird der Drop aber auch mal richtig trancig oder fast zum Hot Chip). Beileibe alles keine Gründe, nicht wieder zu ihnen raus und runter zu fahren. Ganz weit raus! Und ganz tief runter!
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