Flowerpornoes

Ich liebe Menschen wie ihr

Gim/Intergroove 16.11

Das siebente Album der Flowerpornoes bedient alle Erwartungen und liefert entrückten Songwriterpop.

Unvermittelt liegt sie da, die neue Platte der Flowerpornoes und sie klingt so, wie sich die Tage da draußen gerade anfühlen: nach einem Sommer, der umkippt. Nach Wolken über Laurel Canyon, nach nachmittäglicher Ungefährheit, nach Stephan Eichers Engelberg und Rilkes „Herbsttag“. Sie wissen schon, die Sache mit dem Häuserbau, nur dass es hier eben nicht um den Häuserbau geht, die Architektur nur am Rande vorkommt („Saving Grace“).

Stattdessen nimmt Tom Liwa uns in diesen modernen Pop nicht mehr berührenden schwebenden Bereich zwischen Lovesong und Esoterik mit, den er seit Jahren recht gut beherrscht. Natürlich wirkt das manchmal naiv bis bizarr wortspielig, nicht nur ent-, sondern auch verrückt („aus einem Himmel voller Geigen in einen Himmel voller Chemtrails“). Aber andererseits: Wenn die Götter ein paar Zeilen später nicht verrückt sein müssen, sondern Golf spielen dürfen und dazu so bluesmäßig abgemuckt wird, oder wenn im Folksong „Land“ ganz simpel die Vergänglichkeit des Lebens vor großer Kulisse angerissen wird und man dabei an „Den Sternbuschweg lang“ vom 1993er-Großwerk Mamas Pfirsiche denken muss, dann ist das schon alles valide und vielleicht sogar wichtig.

Key Tracks: „Saving Grace“, „Gültiger Fahrschein“, „Land“