Gary Moore :: Back To The Blues

He still got the blues for you: Herr Moore macht, was er am besten kann.

„I’ve had enough of the Blues, but the Blues ain’t had enough of me.“ Und so schwelgt das irische Gitarren-Chamäleon mal wieder in altvertrauten Gefilden, und das hörbar lustvoll. Zehn Titel (davon sechs Eigenkompositionen) auf BACK TO THE BLUES belegen die unbestrittene Kompetenz des längst auch gesanglich versierten Meisters, der seine besten Momente freilich immer dann hat, wenn er einen Gang zurückschaltet und seine Soli geradezu zärtlich von Vic Martins Hammondorgel umfließen lässt. Der darf leider nur den samtweichen Teppich legen für Moores gelegentlich arg ausufernde Saiteneskapaden, was eigentlich schade ist, denn so bleibt es der vierköpfigen Bläsersection vorbehalten, gleich bei Song ROCK & POP 4 Nummer zwei,“You Upset Me Baby , den einzigen wirklichen Farbtupfer in Moores knapp einstündiger Gitarrenorgie zu liefern. Hier liegt denn auch der einzige Schwachpunkt dieses Albums: Die Band beherrscht zwar alle Dynamiknuancen meisterlich und spielt punktgenau, wird aber eine Spur zu häufig von Garys allgewaltiger Gibson an die Wand gedrückt. Dennoch werden Genre-Fans an diesem Album ihre helle Freude haben, nicht zuletzt weil sie so unmittelbar und unverschnörkelt daherkommt, als sei sie live in einem verräucherten Club mitgeschnitten worden. Und beweist; Dieser ebenso erzkonservative wie authentische (Rhythm ’n‘) Blues kann immer noch verdammt viel Spaß machen.