Generation Z

von Reinhard Mohr Argon, 222 Seiten, 18 6 Nocn X, Golf usw.: noch eine neue Genera- tion – und wieder keine Erkenntnis.

Die nicht erst neuerdings laber seit Illies erst recht! modische Generationsbuchschreiberei mag zu manch (wenigstens unfreiwillig) erhellendem Elaborat geführt haben; es mag auch sein, dass manche der,.E/ns/chten“Henryk M. Broder im Geiste), die Reinhard Mohr als Spiegelredakteur so hat, .witzig“sinö. Aber hier ist wirklich Hopfen, Malz, Golf und Papier verloren: Ein derartiges Hageldonnerwetter von ausgestopftem und übergärigem Phrasenmüll ist selten auf den deutschen Büchertisch niedergegangen. Ausgehend von der These, „es“ sei“.in den letzten zehn Jahren doch ganz prächtig“ gelaufen Iwozu er sowohl das Vorhandensein von Guido Westerwelle als auch die Abwesenheit von“.Radikalismen“ und „Extremismus“ zählt als gäbe es weder religiösen Fundamentalismus noch Wachstumswahn) und es daher eine“.Zumutung“sei, älter zu werden, gelangt Mohrzu umwerfenden Erkenntnissen:., Krise“ se.,immer“, eine Midlife-solche gebe es jedoch nicht; allüberall herrsche“.Kon-‚ senswäle „, andererseits „ächze ‚, ja „krache“ es im „Beziehungsgebälk der Geschlechter“. Kaum etwas sei, „wie es sein sollte“, „das Problem“ werde „zur Dauereinhchtung“ , daher sei „konstruktives Krisenbewusstsein so gefragt wie Filofax und kreatives Zeit-Management“, es gehe aber“.noch ohne Sauerstoffzelt und Blutwösche“. „Zukunft war gestern „,.. Meter für Meter“ wü rden.. Fakten geschaffen“, die „Loge „sei „da“ und schreie .geradezu nach strategischer Optimierung“.

..In der Parfümabteilung des KaDeWe‘ erfasst den Autor endlich „der wohlriechende Schwindel des Konsumrausches, der die nationale Katastrophe sofort in einem subtropischen Sturm der Gerüche untergehen “ lässt. Weswegen er sich drei Paar Socken kauft. Am Ende wagt Herr Mohr ein“.Mona-Lisa-Lächeln “ und stellt erstaunt fest, es gehöre „zu den großen Wundern des Lebens, dass sich die eigene Biografie in der Rückschau formt wie eine Tonvase auf dem Drehtisch“

(wo „sich“ überhaupt nichts „formt“, schon gar nicht aus Ton). „Aus der Zumutung von heute“ werde „die Herausforderung von morgen“, man dürfe „die grüne Wiese nur nicht aus den Augen verlieren“ (da, nicht wahr, steht das Einkaufszentrum!), denn“.so viel Glück muss sein“. Selten so gelacht? Im Gegenteil. (Vor-)wörtlich hofft das Buch, es würden sich „einige Leser hier und da wiedererkennen“. Gemeint ist wohl „wiedererkennen“ lin Mohrs Geplapper) – andererseits immerhin zeigt ein Blick in den (gläsernen) Spiegel nach der Lektüre: Man ist, wenn auch ein bisschen wütend über den Geisteszustand gewisser Leute, man selbst geblieben. Gott sei Dank. 0,5 Michael sailer >>>

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