Goose

Control Control Control

Safari Records – Import

Sie haben sich auf ihrem dritten Album in der Tat besser unter Kontrolle. Schon kommen die Qualitäten der belgischen Electro-Rocker auch zur Geltung.

Kurz bevor Justice endgültig die Führungsrolle übernahmen, galten Goose im Electro-Rock ja durchaus als eine Option. Die vier Belgier führten sich als Randalierer auf und waren bereit, bis an die Grenzen zu gehen. Doch im Vergleich zum feinsinnigeren Krawall ihrer Kollegen aus Frankreich lieferte die Clique aus Kortrijk am Ende nur plebejisches Machwerk ab. Entsprechend heruntergeschraubt waren die Erwartungen in Bezug auf ihr drittes Album.

Aber ausgerechnet jetzt, wo die Leute nicht mehr so unbedingt zuhören bei diesem Genre aus den Nullerjahren und man in Deutschland mit einer Veröffentlichung von Control Control Control noch zögert, macht das Quartett einen deutlich besseren Eindruck. Es wäre verfehlt, wenn man Goose gleich eine größere Sensibilität attestieren würde. Aber tumb  gehen sie es hier auch wieder nicht an. Ein eindeutiger Vorteil ist, dass die Flamen jetzt bereit sind, ihren Sound zu variieren.

„Real“ wird zum Beispiel von einem harten und präzisen Beat wie bei Billy Squier angetrieben. „Lucifer“ wird dem Namen mit einer bratzenden Rockgitarre voll gerecht. In „ Modern Times“ dagegen setzt sich Sänger Mickael Karkousse mit unserer Gegenwart auseinander. „Computer needs a punch“, befindet er, unterstützt von einer Melodie, die von den Buggles sein könnte. Nachvollziehbar und gelungen sind auch die Anspielungen auf EBM und New Beat in einigen Tracks auf Control Control Control. Belgien hat in den vergangenen Jahrzehnten ja einiges zur elektronischen Musik beigetragen, darauf kann man anlässlich dieses Albums schon einmal mit Stolz verweisen.

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