Hockey – Mind Chaos
Clap, „Everybody’s making dance ITlllSiC now“ Clap, Clap. Mit Stilverweigerung gehen Hockey Popkonventionen aus dem Weg. J’m just toofake for the world, I don’t knote it’s just a game to me“, stellt Sänger Ben Grubin entwaffnend im Öpener von MINI) CHAOS fest – well, IT’S POP MUSIC! Und zwar Pop-Musik in Reinkultur. Immer den Refrain im Blick, der Melodie und Tanzbarkeit gleichermaßen gewidmet, verneigen sich Hockey augenzwinkernd vor Dylan, Jagger, Eno et al. und zitieren, oft gar wortwörtlich, aus ihrem großen Popvokabular. Selbstironisch distanzieren sie sich in ihren Texten von Tears For Fears, INXS und Roxy Music („this is no roxy music“), gleichzeitig ordnen sie sich aber musikalisch neben ihren Vorbildern ein. Weil die so vielseitig wie unterschiedlich sind, führt das zu interessanten, manchmal eklektischen Kombinationen von dominant wummernden Bässen, glasklaren Akustik- oder knarzenden Elektrikgitarren mit unverzichtbaren Synthesizern und reichlich beseeltem Gesang. So verschmelzen Funk, Disco, klassische Rockgitarre und Handclaps zur Future of Retro, wenn Grubin in „Wanna Be Black“ zurückblickt in eine Zeit, in der nur Schwarze Dance-Music machten und er sich so sehr wünschte, dazuzugehören. Unnötig, er hat ohnehin too much soul for thc world – krächzt und lechzt lasziv, flehend und fordernd meta-kritische Pop-Sticheleien. Und hurra! Sogar das Gitarrensolo erlebt ausgerechnet im gospelhaften Rock-’n‘-Roü-Stück „Preacher“ ein aufregendes Revival. Alles andere als Fake, verweigert sich MIND CHAOS humorvoll jedem Genre – was will man denn mehr von smarter Pop-Musik?
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