Juana Molina

DOGA

Sonamos (VÖ: 7.11.)

Ein brillantes Elektro-Singer/Songwriter-Album aus dem Geisterhaus der Zerstreuung.

Wie die Zeit täuschen kann. Auf DOGA hören wir die ersten neuen Kompositionen der Argentinierin Juana Molina seit acht Jahren. Das kam uns gar nicht so lang vor. Die Rework- und Live-Alben FORFUN (2019) und ANRMAL (2020) boten anregenden Zeitvertreib und die Musik der Elektro-Singer-Songwriterin war von jeher so nachhaltig, dass gar kein Gefühl von Distanz aufkommen konnte.

Oder ist das eine Fata Morgana, die sich mit der Zeit auflöst?

Das gilt auch für die zehn Tracks auf dieser Doppel-LP, sie umarmen, wirbeln den Staub aus Juanas Sphären auf, sie kommen ganz nah und zerstreuen sich auf Molina-typische Weise. Zwischenzeitlich war ein Triple-Album geplant, doch die finale Arbeit mit Produzent Emilio Haro verschlankte das Projekt auf das jetzt veröffentlichte Format.

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Hier gibt es mit „Va Rara“ eine Art Mini-Musical, das auch von einem Kammermusik-Ensemble hätte eingespielt worden sein können, mit „Uno Es Arbol“ einen Song, der auf Elektronik und Beats tänzelt und in den Bauch der Synthies krabbelt, und ein neunminütiges Finale namens „Rina Soi“, in dem die Künstlerin mit ihrer Stimme durch ein musikalisches Geisterhaus schwebt, das in Sekundensequenzen von Instrumentalisten mit Saxofonen, Klarinetten und Geräuschmaschinen aufgesucht wird. Oder ist das eine Fata Morgana, die sich mit der Zeit auflöst?

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 12/2025.