Kate Nash

Yesterday Was Forever

selbstveröffentlicht

Der erst 30-jährige Ex-Popstar springt mit dem vierten Album selbstbewusst ins Leben zurück.

Jugend! Like, wer sich erinnert! Doch eigentlich bleibt sie uns erhalten, wir verändern uns nicht, machen dumme Dinge jetzt nur langsamer. Kate Nash ist zwar mittlerweile millennial-volljährig, hat sich aber nun ein Album aufgenommen, das als Teenager-Tagebuch in tantiger Retroperspektive konzipiert ist, gleichzeitig aber nach vorn will.

Es geht um die Beklopptheit des Verliebtseins, die Enttäuschungen des Verliebtseins und die Erkenntnis, dass das doch alles ziemlicher Unfug ist („Drink About You“), ihre psychischen Probleme, Rückschläge und Strategien der Bewältigung („Life In Pink“, „Musical Theater“). Es geht auch um die steigende Gelassenheit beim Älterwerden, darum, wie viel wunderbares Zeug man noch tun kann und wie man sich dabei nicht aufhalten lassen sollte, siehe: „I know you think you haven’t got time, but you got your whole life“ („Today“).

Kate Nash hat Bock auf Reibung und uns bisher offenbar einiges vorenthalten

Augenverdrehende Binsenweisheiten sind bei Nash also plötzlich glaubhaft? Oh ja. Wer bisher noch nicht Sturzbäche geheult hat, der wird es bei „Always Shining“ tun, mit der Thematisierung von Nostalgie, Naivität und Verklärung: „You never look back at the sun, ’cause it’s always shining“, nur um dann angriffslustig bis wütend bei „Twisted Up“ das Leben (jetzt!) zu feiern und verdammt gut zu shouten.

Kate Nash shoutet aber neuerdings nicht nur, sie übt sich sogar in Garage Rock und R’n’B-artigen Klängen, macht einen auf Alanis Morissette und Annie Lennox, muss nicht mehr zwingend süß sein, sondern hat Bock auf Reibung und uns bisher offenbar einiges vorenthalten.

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