Die Platte mit dem großen Roam-Around-Sound: Kleine Explosionen direkt vor dem Mikro, Schlachtgesänge und Schredderpunk deluxe.

Punkrock ist das. Punkrock aus der Starkstromdose. Nach dem Collage-Album Drum’s Not Dead haben die Liars einen sauberen U-Tum hingelegt und sind zu dem zurückgekehrt, was andere Bands gerne ihre Wurzeln nennen. Kein Konzept, keine Collagen, kein kultureller Überbau. Nur diese Idee: „Die Platte sollte dieselbe Wirkung auf unser Publikum haben wie damals die Ramones auf uns“, so Liars-Sänger Angus Andrew. Der Star der Liars ist, nein, nicht die Mannschaft, sondern die Spielarena, der Recording Room. Die elf Songs haben die Liars in Berlin und Los Angeles aufgenommen, gemischt hat Depeche-Mode-Produzent Gareth Jones in London. Die Berliner Aufnahmen entstanden auf dem ehemaligen Gelände des DDR-Rundfunks in den Planet Roc Studios in Köpenick, ein Drumpart wurde im Treppenhaus eingespielt. Kann man fast hören. Es gibt kaum eine Platte mit solch einem Room-Around-Sound aus der letzten Zeit, die Gitarren und Keybords jagen durch lange Korridore, bis sie in die nächstbeste Garage fallen und ein paar guten Menschen garantiert auf den Geist gehen. Fast wird ein Surfrock-Hit daraus („Freak Out“) oder ein Hörspiel aus den Maschinenhallen des Grauens, durchsetzt von trägen Dubs, Schlachtgesängen und kleinen Explosionen direkt vor dem Mikro. Liars ist Schredderpunk de luxe.

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