Lonnie Holley

Oh Me Oh My

Label (VÖ: 10.3.)

In Soul, Gospel, Blues und Funk erforscht der Spätentdeckte afro-amerikanische Befindlichkeiten.

Lonnie Holley, der spät entdeckte Künstler, der Skulpturen aus dem Müll der anderen schuf und mit Gesangs-Improvisationen über weit mäandernden, oft dunklen Klang-Spuren eine Öffentlichkeit fand. Oder auch: Die Geschichte vom Jungen aus der Spelunke, der verscherbelt wurde, Gräber schaufelte, am Existenzminimum lebte, bis ein Liebhaberlabel ihn 2012 entdeckte und sein Debüt JUST BEFORE MUSIC veröffentlichte, damals war Holley 62. Auf dem Album MITH (2018) berichtete er vom Dasein in einem „fucked-up America“, in dem Rassismus noch an der Tagesordnung war.

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OH ME OH MY ist erneut eine von Schwere und Trauer getragene Songkollektion, aber auch ein Update seiner spirituell befeuerten afro-amerikanischen Erzählung. Diese trägt den gelebten Schmerz noch mit sich, weckt dann jedoch im nächsten Moment Hoffnung – wir können zueinander finden, wenn wir uns nur um ein tiefes Verständnis des anderen bemühen. Das ist die frohe Botschaft, die Holley im Titelsong gemeinsam mit Michael Stipe (R.E.M.) formuliert: „Humans please listen / Because sometime it’s alright / To wonder a little deeper / I suggest you all go as deep as you can / Because I believe / The deeper we go / The more chances there are / For us to understand / Understand the oh me’s and understand the oh my’s“.

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Die Songs mit Justin Vernon und Rokia Koné weisen den weiteren Weg: „Kindness Will Follow Your Tears“ und „If We Get Lost They Will Find Us“. Das alles einhüllende Keyboard spielt Jacknife Lee, der das Album produzierte und an allen Stücken als Co-Autor beteiligt war. OH ME OH MY transportiert eine gute Nachricht im Sound: Lonnie Holley macht Gospel, Soul, Ambient, Funk und Blues zu seinen Komplizen bei der aktuellen Vermessung der Befindlichkeiten im Amerika der Afroamerikaner.

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