M.Byrd
A BETTER PLACE
M.Byrd/Nettwerk (VÖ: 14.11.)
Verträumt und hoffnungsfroh mit Indie-Pop in die große weite Welt.
Gleich mit dem titelgebenden ersten Track auf seinem zweiten Album A BETTER PLACE schafft M.Byrd den versprochenen besseren Ort: Wie eine warme Decke der Geborgenheit und Lebensfreude legt sich der Song um seine Hörer:innen. Nicht ohne einen Resttropfen Melancholie natürlich. Denn M.Byrd weiß, dass es die sehnsüchtige Seite ist, die Indie-Pop dieser Machart vor der Beliebigkeit bewahrt. Vanlife-Romantik aus dem KI-Generator und so. Aber nein, M.Byrd gibt den Songs den Tiefgang, den sie benötigen, um im Gedächtnis zu bleiben, um sich herauszuheben und nicht kariessüß Magengeschwüre zu verursachen.
Seinen Anfang nahm seine Solokarriere als Bassist auf Ilgen-Nurs POWER-NAP-Tour, 2023 veröffentlichte er sein erstes Album als M.Byrd, das auch schon – wie eben auch IlgenNur – herrlich undeutsch klang. Auf A BETTER PLACE geht es um große Fragen vom Gehen (aus Hamburg) und Ankommen (in Dänemark), um das Vaterwerden, kleine Veränderungen und große. Coming of Age, the Sequel, sozusagen.
Ganz wunderbar klingt das auf „Always On My Mind“, eine Art Meditation über die Liebe und das Leben, aber mit E-Gitarren. Manchmal an der Grenze zum Kitsch („Underwater“), aber vielleicht genau die richtige Temperatur für kalte Wintertage.
Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 12/2025.

