NRBQ – NRBQ
Der Kreis schließt sich. 30 Jahre nach ihrem ebenfalls NRBQ betitelten Debütalbum feiert eine der merkwürdigsten, bewundernswertesten und stabilsten Rockbands der Post-Woodstock-Generation ihren Geburtstag mit einem neuen Studioalbum, das zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Keine Spur von träger Routine, dem Abspulen alter Klischees. NRBQ nahmen sich immer das Beste aus allen Musikwelten, mixten Sun Ra mit Eddie Cochran, die Beach Boys mit Zydeco-König Boozoo Chavis und erspielten sich gutgelaunt ohne Hits, Videos und Marketing-Power eine kleine, fanatische Fangemeinde, die auch heute noch jedes NRBO-Konzert zu einer riesigen Party werden läßt. Für den Großteil der Pophörer bleiben sie aber bis heute ein nicht zu knackendes Phänomen, das nach außen wie eine weitere unspektakuläre R ’n‘ B-Band klingt, zu deren Kern, dem einer virtuosen, spielfreudigen und abenteuerlichen Band, nur wenige durchstoßen. Wer aber einmal vom NRBO-Virus befallen ist, wird ihn nicht mehr los und freut sich umso mehr, vom New Rhythrn and Blues Quartett nach etlichen Jahren der Live-Alben, Compilations und Kinderschallplatten wieder ein volles Album mit 15 neuen Songs hören zu können. Darauf legen sich die Vier mächtig ins Zeug, spielen den Rock ’n‘ Roll mit einem breiten Grinsen („Tired Of Your Permanent“), nehmen sich Zeit für abstruse Soundspiele („CM Pups“) und Show-Tunes („Birdman“), lassen sich ihre kindliche Ader („I Want Ma Mommy“) nicht verbieten und scheinen mit Leichtigkeit die schönsten Pop-Harmonien („Sail On Sail On“, „Blame It On The World“) aus ihrem Handgelenk schütteln zu können, wenn sie nur wollen. Wieso sie diesen Spaß am Spiel über einen Zeitraum von 30 Jahren haben aufrecht erhalten können, das ist eines der ganz großen Geheimnisse der Rockmusik. Seien wir froh, daß es solche Bands noch gibt.
Mehr News und Stories