Oehl

Keine Blumen

Grönland/Rough Trade (VÖ: 26.8.)

Tanzbarer Synthie-Pop, der seine Texte bisweilen zu gut verbirgt.

Zunächst einmal der harte Fakt: Das Duo OEHL hat sich getrennt. Zwar war der isländische Multiinstrumentalist Hjörtur Hjörleifsson noch daran beteiligt, das Fundament jener Stücke zu legen, die KEINE BLUMEN bündelt. Zur Reife gebracht aber hat sie (mit verschiedenen Produzent*innen) der Wiener Musiker Ariel Oehl. Ein wirklich novelliertes Kolorit ergibt sich daraus jedoch nicht: Wie schon die Vorgänger-Veröffentlichungen bietet fast die gesamte Platte tanzbaren Elektro-Pop, der an Metronomy und Tame Impala erinnert.

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Bedauerlicherweise wird Oehls verschwommene Stimme von den sommerlichen Synthies und omnipräsenten Bassläufen allzu oft verschüttet – dabei (ver-)bergen doch gerade die Texte Tiefe: Das Titel- und Schlusslied erzählt die Geschichte einer Sterbenden, die ihre Angehörigen mit dem Wunsch versah, sich die Blumen doch bitte für die Grablegung aufzusparen. In „Bis einer weint“ wird die Wurzel des männlichen Geschlechter-Archetypen ergründet; „Blau“ thematisiert das Sujet Sucht und „Weitergehen“ handelt vom wichtigsten aller jemals besungenen Stoffe – dem Herzeleid. Werte Leser*innen, ich empfehle das Hören mit gespitzten Ohren.

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