Pantera

The Great Southern Trendkill

Wer glaubt, daß die Herren um Phil Anselmo nach ihrem 94 veröffentlichten Megaseller FAR BEYOND DRIVEN müde geworden sind, der sieht sich gründlich getäuscht. Schon der gleichnamige Opener ihres neuen Albums THE GREAT SOUTHERN TRENDKILL entfacht einen verheerenden Phonsturm. Aggressiv schreiende Hochgeschwindigkeits-Gitarren und die dämonisch schrille Stimme Anselmos werden dem Hörer in einer Art um die Ohren gehauen, daß dieser verschreckt inne hält, um sich zu vergewissern, daß das Ende der Welt noch nicht gekommen ist. Wer aber nun glaubt, der ganze Silberling der Texaner besteht ausschließlich aus solch apokalyptischen Nummern, der irrt ebenfalls. Auf ihrer neusten Scheibe befinden sich nämlich Stücke, die man – für Pantera-Verhältnisse wohlgemerkt fast balladenhaft nennen muß. ‚Suicide Note, PT.I‘ oder ’10Y fließen ruhig und groovig dahin und verbinden vergleichsweise melodiöse Gitarrenparts mit einer „menschlich“ klingenden Gesangslinie. Auch ‚Floods‘ klingt eher nach Grunge als nach dem gewohnten Knüppel-Sound. Holzhacker-Tracks wie ‚War Nerve‘ oder ‚Living Trogh Me‘ hingegen erinnern an Frühwerke wie COWBOYS FROM HELL. Fazit: Zahmer sind Pantera nicht geworden, härter auch nicht (ging ja auch kaum), vielmehr gereifter und offener für neue Einflüsse. Und das hat ja bekanntlich noch nie jemandem geschadet.