Pisces – A Lovely Sight
Hat das Zeug zum Semi-Klassiker der 60er-Jahre: Das bisher unveröffentlichte Album dieser PiWChedeliC-Rock-Band aus dem Mittleren Westen spielt mit dem Charme von LoFi. Abgesehen von ein paar Berufspsychedelikern und den letzten verbliebenen Pisces-Jugendfreunden aus Rockford im amerikanischen Bundesstaat Illinois wird kaum jemand dem Release dieser bislang unveröffentlichten Aufnahmen entgegengefiebert haben. Dafür ist dieZahlder Psychedehc-Rock- und Folk-Alben aus den 1960er-Jahren einfach zu groß, das Versprechen vom „verschollenen Meisterwerk“ einfach zu durchsichtig. Glaubt mir, das Goldene Zeitalter des Beat hat man tatsächlich weitgehend geschröpft. Was nicht heißt, dass alle Jubeljahre ein Ding wie dieses auftaucht, ein Album, das nie den Weg auf Vinyl gefunden hat, aufgenommen von einer Band, die von einem damals unbeachteten Fleckchen auf der Landkarte des Pop operierte. Was die 15 hier versammelten, auf den letzten Metern der 1960er aufgezeichneten Songs weit über das Gros der psychedelisch angefixten Jefferson-Airplane- und Zombies-Clones jener Tage hebt, ist das Bekenntnis zu LoFi und Naivität. Natürlich gibt es auch hier Fuzz-Gitarren und ein paar zeittypische Studiotricks zu hören, aber Jim Krein und Paul DiVcnti haben in den gut aufgeräumten Hallräumen ihres Home-Studios eine Art Soul entdeckt, der mühelos die Jahrzehnte überdauert hat. Man muss sich nur einmal den Song „Dear One“ zum Beginn dieses Albums anhören. A LOVELY SICHT gehört zu jenen spät entdeckten Teppichstücken des großen 60s-Puzzles, die das Zeug zum, sagen wir mal, Semi-Klassiker besitzen.
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