Rasha Nahas

Amrat

Cooking Vinyl (VÖ: 27.1.)

Mit leisem Singer/Songwriter-Sound, aber üppigen Metaphern erkundet die Wahlberlinerin die emotionalen Kollateralschäden des Nahostkonflikts.

Knapp dreitausend Kilometer hat Rasha Nahas zwischen sich und ihre Herkunft gelegt und doch lässt sie die nicht los. Die Palästinenserin mit israelischem Pass lebt seit Jahren in Berlin, aber die Hintergrundfolie, vor der sich auch ihr zweites Album AMRAT erst erschließt, ist der sogenannte Nahostkonflikt.

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Nicht nur in „Wrood“ singt sie von einem Land, das sie nicht will und ihren Namen und ihre Existenz auszuradieren versucht. Minutiös erkundet sie die emotionalen Kollateralschäden einer ausweglos erscheinenden politischen Konstellation. Aber auch wenn Nahas Stellung bezieht, hat man sich das aber nicht vorzustellen als kämpferischen Agit-Prop, sondern als poetische Auseinandersetzung mit den inneren Folgen der äußeren Umstände.

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Ich setze meine Füße in den Westen, mein Herz bleibt im Osten, singt sie in „Khotwi“. Die Seele fließt als Fluss, die Welt schwimmt in den Wolken, Freiheit heißt Entfernung und kostet ihren Preis – so üppig die Metaphern, so karg das Klangbild. Erstmals schreibt und singt Nahas in ihrer Muttersprache Arabisch, aber im Gegenzug hat sie den überbordenden, bisweilen nahezu musicalhaften Rock- Sound ihres Debüts auf akustische Gitarren, das gelegentliche Cello, ein paar Tasten und manchmal nur gehauchte Melodien reduziert. Eine leise Singer/ Songwriter-Intimität, die die Zerrissenheit umso eindrücklicher werden lässt.

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