Reverend &The Makers – A French Kiss In The Chaos
Mediengewandter Musiker liefert ein sehr gutes Popalbum ab. Man wollte gar nichts mehrvon ihm wissen, ihm gar nicht mehr zuhören nach all dem prof ilneurotischen Publicitypalaver. So weit war es schon gekommen. Jetzt erfahren wir im Presseinfo der Plattentirma, wie es um Reverend Jon McClure bestellt war. Von Paranoia ist da die Rede, von Rücktrittsgedanken, Gewaltandrohungen, Drogen und allem möglichem Wahnsinn. So etwas wirft man eigentlich nur dann in den Ring, wenn man eine Band interessanter machen will, als sie ist. Aber immer sachte. Jon Mc-Clure gibt sich erst mal kleinlaut. „Silence Is Talking“. Aber es dauert nicht lange, bis Hochwürden doch den Mund aufmacht, zum Beispiel in „No Soap In A Dirtv War“. „/ don’t tränt to die in the same hole I ivas hörn“, erklärt er, und schon wird das Stück die reinste Hymne mit viel Chor und so drin. Die Band durchstreift vieles, was auf der Insel so geht: 60er-jahre-Rock, Drama mit Streichern, Britpop-Balladen, Manchester-Rave und – leicht artfremd – Sequenzen aus Wars „Low Rider“. Politisch wird es bei McClure auch gerne, das weiß man seit Mongrel und seinem lobenswerten Anti-BNP-Einsatz. „Manifesto/People Shapers“ ist ein Appell, dass man sich doch bitte kümmern möge-um irgendetwas. Er glaubt einfach an das Gute im Menschen, an die Fähigkeit von Popmusik, die Welt zu verändern. Am Ende steht man voll auf seiner Seite, lässt man sich mitreißen, sind all die Nebengeräusche vergessen. Ja, es jst wahr: Das hier ist ein verdammt gutes Album!
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