Sufi Dub Brothers

THE RETURN OF THE SUFI DUB BROTHERS

Fun In The Church/Bertus (VÖ: 28.11.)

Sitar-Dub, der Beine bewegt, zerebrale Synapsen kitzelt – und auch noch Identität stiftet.

Ihr Debüt SUFI DUB BROTHERS (2020) veröffentlichten Ashraf Sharif Khan und Viktor Marek noch unter ihren richtigen Namen. Mittlerweile ist ihr Ansatz, Sitarklänge (Khan) und elastische Beats (Marek) zu amalgamieren, identitätsstiftend genug, um das ganze Projekt so zu nennen. Ihre polyrhythmischen Tracks bewegen nicht nur Beine, sondern kitzeln ob ihrer Komplexität auch die zerebralen Synapsen – manchmal macht dieser Sound fast schwindelig.

Immer neue, überraschende Details und Rhythmuswechsel gibt es zu entdecken. Die Sitar ist hier beides: Perkussions- und Melodieinstrument. Kennengelernt hat sich das Dream Team bereits vor 15 Jahren über ein Theaterprojekt. Khan entstammt einer Familie von Sitar-Virtuosen, in seiner pakistanischen Heimat gehört das Instrument zur klassischen Musik; seit den späten 1990er-Jahren lebt er zwischen Oslo und Hamburg (wo er auch an der Musikschule unterrichtet). Marek feilte an seinen Skills in Hamburgs elektronischer Subkultur, unter anderem in Kooperationen mit Jacques Palminger und Knarf Rellöm.

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Von der Hansestadt hat er sich inzwischen weitestgehend verabschiedet, nur ein Studio und eine Laube hat er noch. Als Impresario transkontinentaler Sounds pendelt er inzwischen zwischen Sizilien und Burkina Faso. Aus dem westafrikanischen Land kommt auch Patrick Kabré, der dem frenetischen Track „Doumba“ seinen kehligen, druckvollen Gesang leiht. Seit dem ersten Album hat der Outernational-Sound von Khan und Marek einen großen Sprung gemacht Richtung organischer Verschmelzung.

Diese Review erscheint im Musikexpress 1/2026.