The 39 Clocks – Pain It Dark
Das 1981er Debütalbum der Neo-Psych-Goth-Rock-Band aus Hannover. Punk zu werden, das war damals, Ende der 70er-Jahre, nicht schwer. Es zu bleiben allerdings für jeden im Kopf halbwegs fidclen Menschen nicht wirklich lange machbar. Der daraus folgende Hunger nach Pop zog New Wave und Synthie Pop nach sich. Nur in Hannover tickten die Uhren anders: Dort verweigerten die beiden LoFi-Überzeugungstäter Christian Henjes und Jürgen Gleue die bunte Fröhlichkeit der Neuen Deutschen Welle, nannten sich The 39 Clocks, sangen auch mit penetrantem deutschen Akzent trotzig weiter Englisch, stierten von Schwarzweiß-Fotos durch dunkle Sonnenbrillen lässig ins Nichts und nahmen schon mal vorsorglich das anstehende Sixties-Garagen-Rock-Revival vorweg. Ihr Debüt PAIN IT DARK von 1981 ist ein weitgehend vergessener Meilenstein, der vom Saxophon, das sich durch „DNS“ quäkt, über die zahnschmerzende Alarm-Gitarre in „A Look Into You“ bis hin zu den dünnen Synthie-Schlieren aus „Psycho Beat“ eine Menge vorwegnimmt, womit dann die 80er-Jahre vertrödelt wurden. Ein gutes Vierteljahrhundert später wirkt das Album wie eine Blaupause: Neo-Psychedelia, Gothic Rock, die Velvet-Underground-Epigonen-Welle, ja sogar lndustrial, alles irgendwie schon angelegt. Ein wahrlich visionäres Album.
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