The Garden

Mirror Might Steal Your Charme

Epitaph/Indigo

Art-Rock: Treten Sie näher, treten Sie ein! Vada-Vada-Wahnsinn wird geboten. Was das sein soll, erklären die dürren Herren in der Front Row.

Das nennt man Understatement: Da beherrschen die Zwillinge Wyatt und Fletcher Shears aus dem Orange County die Kunst des schicken Gelangweiltguckens so toll, dass kein Geringerer als der Modezar Hedi Slimane sie als Models über den Laufsteg schickte – und dann packen sie lieber einen gruseligen Harlekin als ihre bleichen Gesichter aufs Cover der neuen Platte ihrer Band The Garden.

The Garden laden zur Horrorshow

Immerhin ist damit das Programm geklärt: Wie schon auf dem Vorgängeralbum HAHA laden The Garden zur Horrorshow. Dem denkfaulen Teil der Presse, der die tollwütig zwischen Postpunk, Glam, Drum’n’Bass, Rap und Goth tobenden Brüder eilig in die Elektropunk-Schublade einsortieren will, spendieren sie für ihr Schaffen einen selbst kreierten Genrenamen: Vada Vada. Klingt theoretisch nach Vaudeville und Dada – und praktisch, als jagten die manischen Zirkusdirektoren Gespenster aus vierzig Jahren Popgeschichte durch die Manege.

Die Geduld des Zuschauers wird arg strapaziert

Cabaret Voltaire, Aphex Twin und The Prodigy materialisieren sich im Halbdunkel; ständig rappt oder wütet sich einer zum Breakbeat ins Delirium, schellt ein Telefon, schieben sich schwer nach Haze riechende Synthie­schwaden ins Bild. Ein fieses Spektakel, das mit all seinen Twists und Turns die Geduld des Zuschauers allerdings arg strapaziert.

Klingt wie: Cabaret Voltaire – Mix-Up (1979) / Aphex Twin – „Come To Daddy“ EP (1997) / The Horrors – Strange House (2007)

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