The Heavy

The Glorious Dead

Counter Records/Ninja Tune/Rough Trade VÖ: 31.8

Mal mit voller Wucht, mal mit Gefühl stürzen sich die Engländer auf den Soul-Rock und was sich ihnen sonst noch in den Weg stellt.

Sie können sich einfach nicht tot stellen, singt Sänger Kelvin Swaby. Was für eine seltsame Vorstellung! Jetzt, wo es mit der Band ziemlich gut läuft, will er einfach aufhören? So geht das ja nun auch nicht. The Heavy haben ganz klein in Clubs angefangen, machten dann aber mit dem aus Funk und Fernsehen bekannten „How You Like Me Now?“ einen größeren Sprung. Da sollte man schon dranbleiben. Das tut das Quartett aus dem Westen Englands dann zum Glück auch. Wieder einmal mobilisieren sie eine Energie, die nicht jede Band vorzuweisen hat.

Im Vergleich zu den bisherigen beiden Alben klingen sie sogar noch wuchtiger. Ein Gospelchor stand zur Verfügung und Bosco Mann (Bandleader von Sharon Jones & The Dap Kings) kümmerte sich um die Streicher und Bläser. Über die Stränge schlagen The Heavy aber nicht. „Just My Luck“ beginnt wie ein Garagenrock-Update von The Dirtbombs. Doch dann beruhigen sich Swaby und seine Komplizen und wechseln auf einen gefühlvolleren Part über.

Am Ende kommt es zu einem Finale, das jede lateinamerikanische Rockband neidisch machen sollte. Man muss bei dieser Band aber immer aufpassen. The Heavy sind Schlingel. Sie können sich ständig verändern und tun so, als sei das völlig normal. R’n’B-Einflüsse aus den späten 50er-Jahren, HipHop-Beats, der multikulturelle Ska-Pop der Specials, Nachtbar-Piano-Blues oder an Roland Gift erinnernder Falsettgesang sorgen für ganz schön viel Betrieb. Was soll also das Gerede von der Beerdigung, Swaby?

Key Tracks: „Curse Me Good“, „Big Bad Wolf“, „The Lonesome Road“

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