Wintersleep – Welcome To The Night Sky
Vielleicht hat Wintersleep-Sänger Paul Murphy das Memo verpasst, in dem stand, dass es britische Sänger gibt, von denen man sich eher etwas abschauen kann als von Editors-Frontmann Tom Smith, dessen melodramatische, oftmals eintönige Intonation den Hörer ja nicht gerade mit unbändigen Emotionen erfüllt. Zum Glück hat Paul Murphy jedoch seine ganz eigene Verletzlich- und Ratlosigkeit mit der seit Ian Curtis so beliebten, maschinellen Kälte kombiniert und wendet diesen Gesangsstil auf seinen größtenteils verhalten daherwabernden Kompositionen effektvoll an. Währenddessen sorgen die Gitarren in bester Explosions-In-The-Sky-Manier für einen atmosphärischen Rahmen, anstatt durch kleinere Riffs das Geschehen etwas aufzulockern. Trotzdem (oder deshalb) stechen nur das geradeaus rockende „üblichen“ und das hübsch eingängige, folkige „Weighty Ghost“ wirklich hervor, und auch die eigentlich kürzeren Songs brauchen entweder länger als erwünscht, um zum Punkt zu kommen, oder erreichen ihn nie wirklich. Weniger Dramaturgie und Gitarren-Ballast hätten in diesem Fall zu einem kurzweiligeren, konziseren Album geführt.
www.wintersleep.com
Story S. 27: CD im ME S. 14
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