Wolfgang Niedecken’s BAP – Für Usszeschnigge
BAPs drittes Album nach ROCKT ANDERE KÖLSCHE LEEDER und AFFJETAUT wurde zwei Wochen nach Veröffentlichung bereits 40.000 mal verkauft – in diesem Falle ein Zeichen dafür, was Wolfgang Niedecken und seine fünf Musiker für Köln und die weitere Umgebung bedeuten: Zwar herkömmliche, aber packende Rocksongs mit allerlei Abwechslungen, dazu ein exquisiter Gitarrist (Mit-Komponist Klaus Heuser) und vor allem Niedecken’s Texte, die längst in die obere Reihe deutschsprachiger Rocklyrik eingedrungen sind. Wie wichtig BAP auch für die übrige Bundesrepublik sein könnten, zeigt auch die Tatsache, daß Niedecken zwar Kölsch singt, aber nicht als Dialekt, sondern im Sinne von Umgangssprache (er singt an sich sowieso kein reines Kölsch). Mithin bleibt Niedecken für Hamburger oder Münchner ebenso verständlich wie ein amerikanischer Sänger, der unsere mit Oxford-Schulenglisch trainierten Ohren traktiert.
Wesentlich schätze ich an Niedecken, daß er prinzipiell undogmatisch bleibt: Zwar mit einer grundsätzlich deutlichen politischen Linie, doch weder verbissen noch auf einer geistigen Einbahnstraße. Hinzu kommt, daß die Texte persönlicher geworden sind. Ungefähr in der Art, wie Ray Davies Beobachtungen singt, ohne Rezepte oder gar Anweisungen nachzuschieben. Vieles klingt thematisch übergreifend und nicht als lokales Problem: Technische Schwierigkeiten im „Waschsalon“, die Story über den Penner Jupp“ oder erst recht „Wo mehr endlich Sommer hann“, Eddie Cochran’s „Summertime Blues“ auf Deutsch. Im Reggae „Müsli Man“ schaffen BAP sogar die seltene Verbindung aus Spaß mit Hintergrund. Musikalisch tönt das alles eher konventionell – Hard Rock mit allerdings etlichen Zwischenräumen: einmal sogar Cello – und trotzdem frisch. Der Sound ist sehr gut und was ich beim letzten Mal monierte waren hjghfidele Gesichtspunkte, Klaus…
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