Yazoo – In your room
Nur knapp zwei Jahre währte die Karriere des britischen Duos Yazoo, das heute als musikalische Legende gilt. Nachdem Vince Clarke spektakulär bei den Synthie-Pop-Freunden aus Basildon, Depeche Mode, ausgeschieden war und nur ganz knapp deren europaweiten Durchbruch verpasste, tat er sich mit der schwergewichtigen Sängerin Alison Moyet, kurz Alf genannt, zusammen. Infizierender Electro-Pop in Kombination mit Alfs sinnlicher weißer Soulstimme wirkten auf dem Debütalbum upstairs at eric’s wahre Wunder. Das Album wurde zum Meilenstein der frühen 80er-Jahre, noch ganz ohne den überproduzierten Pomp der späteren Jahre. Die sinnliche Ballade „Only You“, der manische Tanzflächenfüller „Don’t Go“ und das in düsteres Moll getauchte „Winter Kills“ sorgten 1981 für einen wahren Flächenbrand, der sich bis in die USA ausstreckte. Künstlerisch nicht ganz so überzeugend dann der Nachfolger YOU and me both ein Jahr später, der mit Moyets Komposition „Nobody’s Diary“ zwar eine adäquate Hit-Single vorwies, aber im übrigen Material doch ein wenig schwächelte. In Vereinigten Königreich platzierte sich das Werk trotzdem auf Rang eins der Charts. Die Auflösung des ungleichen Duos wenig später erschütterte nicht nur Teen-Fan-Kreise bis ins Mark, machte aber den Weg frei für Alison Moyets makellose Solokarriere, Vince Clarkes Zwischenstopp mit The Assembly (inkl. Feargal Sharkey als Sänger!) und das noch erfolgreichere Synthie-Pop-Projekt Erasure mit Sänger Andy Bell. Ironischerweise klang der campe Andy mitunter wie seine Vorgängerin Alf. Die überraschende Reunion von Moyet und Clarke 2008 mit anschließender Konzertreise gab wohl auch den Anlass für die Veröffentlichung des üppigen 4-CD/DVD-Box-Sets in your room mit den beiden Original-Alben, aber auch Remixen, B-Seiten-Tracks, US-Editionen sowie einer DVD samt Dokumentation und sämtlichen Video-Clips.
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