
Ariana Zustra bespielt beide Seiten der Medaille – sie ist Musikerin und ausgebildete Journalistin (u.a. für den Musikexpress). Eine Mischung, die selten nennenswerte künstlerische Früchte trägt. Im Fall ZUSTRAS, die ihrem Nach- für ihren Künstlerinnennamen die Kleinbuchstaben ausgetrieben hat, verhält sich das ausnahmsweise anders, weil sie auf ihrem Debütalbum THE DREAM OF REASON ihren Hang zu orchestralem Pomp nicht hinter selbstauferlegten Coolnessgelübden verbirgt.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ihre melancholischen, schleppenden Songs, die neben pointiertem Drumming ihr eindeutiges Faustpfand, ihre Stimme, ins Zentrum stellen, klingen wie Nightwish in Pop-Gefilden. Im Gegenteil: Songwriterischer Intellekt, der mit Referenzen und direkten Zitaten nicht geizt und mitunter auf Kroatisch und Französisch transportiert wird, trifft auf schöne, keineswegs überladene Klangkulissen, die an The xx („Walking On The Moon”), Austra (der Titeltrack) und weitere Granden emotionaler Popmusik erinnern, ohne als bloße Kopien daherzukommen. Das liegt vor allem daran, weil stets ein ziemlich einzigartiges Pathos mitschwingt. Eines, das man so selten zu hören bekommt.
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