Róisín Murphy: Kritik wegen neuer Trans-Äußerungen
Erst versprach sie Stillschweigen, jetzt kommentierte sie erneut Transgender-Themen. Inzwischen ist ihr X-Posting aber wieder gelöscht.
Róisín Murphy geriet bereits im Sommer 2023 in die Kritik, weil von ihr in früheren Jahren getätigte Aussagen auf Facebook neu hochgeholt wurden. Worum es es ging: Ihre Äußerungen zu Pubertätsblockern. In einem aktuellen, aber inzwischen wieder gelöschten Post auf X legte die Sängerin nun nach – obwohl sie in ihrer damaligen Entschuldigungsnachricht beteuert hatte, sich im Netz nicht mehr zu Transgender-Angelegenheiten zu äußern.
Was zuvor geschah
Im September 2023 wurde auf Facebook der folgende Facebook-Kommentar der irischen Künstlerin ans Tageslicht gebracht: „Pubertätsblocker sind Mist, absolut desolat, Big Pharma lacht sich ins Fäustchen. Kleine verwirrte Kinder sind verletzlich und müssen geschützt werden, das ist einfach wahr.“ Obwohl sie damit eine transfeindliche Ideologie aufgriff, bat die frühere Moloko-Frontfrau die Online-Community: „Bitte nennt mich nicht Terf, bitte benutzt dieses Wort nicht mehr gegen Frauen.“ Zum Verständnis: Die Abkürzung „TERF“ steht im Deutschen für „Trans-ausschließende:r Radikalfeminist:in“ .
Nachdem Murphy für ihre Äußerung heftige Kritik geerntet hatte, zeigte sich die Sängerin in einem ausführlichen Statement auf X reumütig. Sie entschuldigte sich dafür, dass ihr Kommentar „viele Menschen verletzt“ habe, und erklärte, ihre Sorge sei „aus Liebe zu uns allen“ entstanden. In derselben Erklärung versprach die Künstlerin, sich „vollständig aus dieser öffentlichen Diskussion zurückzuziehen“, was das Thema betrifft.
Und jetzt: Róisín Murphy mischt sich erneut in den Trans-Diskurs ein
Am Dienstag, 21. Oktober, veröffentlichte die Sängerin auf X eine Grafik, die zeigt, dass der Anteil der 18- bis 22-Jährigen, die sich als trans oder nichtbinär identifizieren, in den vergangenen Jahren stark gesunken sei. Sie kommentierte den Screenshot, dessen Inhalt von der „Cooperative Election Study“ der „Tufts University“ stammt, mit den Worten: „Das war nie real. Trotzdem ist es schrecklich traurig. Es hat für Kinder, Familien und die Gesellschaft absolutes Chaos angerichtet“. Inzwischen sind Posting und Zitat nur noch als Zweitquellen zu finden – Murphy selbst löschte den X-Beitrag inzwischen.
Laut „Fox News“ basiert die Grafik auf einem Datensatz einer landesweiten Umfrage unter besagter Altersgruppe von 2021 und 2024. Jean Twenge, Datenanalystin, erklärte dem US-amerikanischen Nachrichtensender, die Zahlen deuteten eher auf einen „Wandel in der Einstellung gegenüber Transgendern und eine Verschlechterung der sozialen Bedingungen“ hin als auf einen „tatsächlichen Wandel in der Identifikation“.
Murphy diskutierte zuvor mit User:innen
Vor der Löschung des X-Postings hatte die 52-Jährige noch mehreren Personen auf der Social-Media-Plattform geantwortet, die ihr verschiedene Gründe für den Rückgang der Trans-Identifikation unter jungen Leuten nannten. Ein X-User schrieb etwa: „Ja, Menschen sind weniger offen trans, wenn Hassreden gegen Transsexuelle von Mächtigen gefördert werden. Was willst du damit sagen?“ Róisín Murphy entgegnete: „Ich glaube, du meinst, wenn abweichende Stimmen zu Wort kommen.“
Auch The Blessed Madonna reagierte auf Murphys Beitrag. Die US-amerikanische DJ veröffentlichte auf Instagram ein längeres Video, in dem sie Hintergründe zum Vorfall 2023 erläuterte und scharfe Kritik an ihrer ehemaligen Freundin äußerte. „Du hast mich schon einmal reingelegt. Du warst nie eine Queer-Ikone. Du bist nur so eine verstaubte TERF, die weiß, wie man Geld dank der Queeren verdient und gute Outfits präsentiert“, so The Blessed Madonna.
Hier die Reaktion von DJ The Blessed Madonna ansehen:
Das Instagram-Video betitelte sie mit den Worten: „Verpiss dich und lass den Begriff Transsexuelle aus deinem Mund.“ Auf diesen Post reagierte Róisín Murphy bislang nicht.


