Sheryl Crow


Drei Jahre sind vergangen seit ihrer letzten, schlicht „Sheryl Crow“ betitelten Platte. Damals sah die Amerikanerin aus wie eine gezüchtete, aufpolierte Selbstmordkandidatin kurz vor dem Goldenen Schuß. Glücklicherweise scheint diese Phase vorbei zu sein, denn für die Tour zu ihrem neuen Album „The Globe Sessions“ ist sie topfit. Im Vorfeld der Aufnahmen in ihrem eigenen Studio, dem „Globe“, gab es mehrere persönliche Veränderungen, die sich auf der CD und in ihrem Leben niedergeschlagen haben. „Ich bin vor 20 Monaten nach New York umgezogen. Zehn Jahre Los Angeles waren genug, denn dort war ich fast ausschließlich von Leuten umgeben, die im Musikgeschäft sind. Ich brauchte ein bißchen Anonymität, wollte mal mit Leuten weggehen, ohne danach darauf angesprochen zu werden. Zum Schluß dachte ich schon am abend, was wohl am nächsten Tag kommen würde, ohne ein Dinner oder eine Party wirklich genießen zu können. In New York ist das zum Glück anders.“ Außerdem trennte sie sich nach vier Jahren von ihrem Lebenspartner. Nachdem sie von der letzten Tournee wieder zu Hause angekommen war, dachte sie über vieles in ihrem Leben nach. „Das waren schwerwiegende Einschnitte, die mich beschäftigten. Meine Karriere lief ganz gut, doch meine Beziehungen gingen in die Brüche. Wer oder was ist dafür verantwortlich? Ich suchte Antworten, warum in meinem Leben diese Dinge nicht funktionieren. Deshalb ist die neue Platte auch meine persönlichste. Ich habe mich ausführlich mit mir selbst beschäftigt. Solche Prozesse haben heilende Wirkung. Jetzt bin ich frisch verliebt und denke über Kinder nach. Für viele sind die Songs nicht sofort verständlich, aber ich will meine Probleme ja auch nicht jedem auf die Nase binden!“ Ob sie ihre Gefühle auf der Bühne auch so gut unter Kontrolle hat wird sich zeigen – live ist die Crow jedenfalls immer ein Garant für einen zauberhaften Abend.